Landshuter Allee meldet 100. Überschreitung

Moosach · Zu viel Feinstaub

Moosach · Die Aufzeichnungen der Station Landshuter Allee ergaben am 2. Dezember einen Wert von 72 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter im Tagesmittel. Damit wurde am Freitag, 2. Dezember, zum 100. Mal an einer Münchner Messstation der zulässige Grenzwert für Feinstaub von 50 Mikrogramm/Kubikmeter im Tagesmittel überschritten.

Die Landeshauptstadt München ist mit dieser Station bundesweit zwar nicht »Rekordhalter«, Stuttart und Leipzig liegen hier auf den ersten Plätzen. Dennoch zeigt dieser Zählerstand, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Anforderungen der Europäischen Union zu erfüllen, die eine maximale Überschreitung des Grenzwertes an höchstens 35 Tagen im Kalenderjahr festlegt.

Das Lkw-Fahrverbot für den Transitverkehr lässt aber weiter auf sich warten. Die Stadtverwaltung hatte wiederholt um Aufnahme dieser Maßnahme in den Luftreinhalteplan gedrängt, hierüber hat die zuständige Regierung von Oberbayern aber noch nicht entschieden.

Die zeitlich beschränkte Förderung des Einbaus von Rußfiltern soll ebenso Verbesserungen der lufthygienischen Situation schaffen, nur gibt es die entsprechende gesetzliche Grundlage in Berlin trotz vieler Anläufe noch nicht. »Die Absichtserklärung, wie sie im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung formuliert ist, lässt aber jetzt hoffen,«, so Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt.

Eine spürbare Entlastung wird es mit der Einführung von Umweltzonen geben, von der in München derzeit rund 20.000 Pkw und rund 14.000 Lkws betroffen wären. Die größten Luftverschmutzer der sogenannten »Euro-Norm 1 und schlechter« würden so aus dem Innenstadtbereich herausgehalten. »Unter Hinzurechnung des Verkehrs aus dem Umland lassen sich diese Zahlen sogar verdoppeln«, so schätzt Lorenz. Das Referat für Gesundheit und Umwelt hat hierzu im Auftrag des Stadtrats eine Wirkungsanalyse in Auftrag gegeben.

Der für Umweltzonen notwendigen Kennzeichnungsverordnung nach Euro-Klassen hat der Bundesrat bereits zugestimmt, sie muss jedoch noch in Berlin verabschiedet werden. »Mein Referat ist mit Schaffung der gesetzlichen Grundlage bereit für die entsprechende Beschlussvorlage für den Stadtrat. Nach Zustimmung in diesem Gremium wird die Einführung im Rahmen des Aktionsplans vorgelegt.« So rechnet Lorenz für 2007/2008 mit der Einführung. »Bis dahin werden wir noch so manchen Meilenstein in der Feinstaub-Zählung erreichen, und das nicht nur an der Landshuter Allee«, daran lässt Lorenz keinen Zweifel.

Weitere Informationen im Internet unter www.muenchen.de.

Artikel vom 08.12.2005
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