Neue Strukturen im Sozialbürgerhaus Nord – Feldmoching-Hasenbergl zieht aus

Moosach · Sozialer Tapetenwechsel

Ab 15. Dezember können die sozialen Probleme der Moosacher mehr Raum im Sozialbürgerhaus in der Ehrenbreitsteinerstraße 24 einnehmen.	 Foto: Diana Huss

Ab 15. Dezember können die sozialen Probleme der Moosacher mehr Raum im Sozialbürgerhaus in der Ehrenbreitsteinerstraße 24 einnehmen. Foto: Diana Huss

Moosach · Als vor knapp vier Jahren das Sozialbürgerhaus Nord in Moosach in der Ehrenbreitsteinerstraße eröffnet wurde, hatten die Bewohner des 10. Stadtbezirks ihr eigenes »Stadtteil-Sozialreferat«. Und auch die des 9. Stadtbezirks (Neuhausen-Nymphenburg) und die des 24. Stadtbezirks (Feldmoching-Hasenbergl).

Während Ingeborg Staudenmeyer (SPD) vom Bezirksausschuss (BA) 9 mit der Standortwahl unzufrieden war, zeigte sich ihr Kollege aus Feldmoching-Hasenbergl, Dr. Rainer Großmann (CSU), zufrieden, schließlich war den Bewohnern seines Bezirks nach einer Übergangszeit ein eigenes Sozialbürgerhaus zugesichert worden.

Diese Übergangszeit ist nun vorbei, und das hat Konsequenzen für alle Beteiligten. Zunächst einmal wird das Sozialbürgerhaus Nord in der Ehrenbreitsteinerstraße ab heute bis zum kommenden Mittwoch, 14. Dezember, geschlossen sein – wegen des Auszugs der Akten und Mitarbeiter für Feldmoching-Hasenbergl. Großmanns gute Laune bei der Eröffnung im Februar 2002 ist inzwischen auch verflogen. »Sein« Sozialbürgerhaus hat einen neuen Standort in der Knorrstraße in Milbertshofen – vergleichsweise weit weg von den betroffenen Bewohnern. Zunächst war geplant gewesen, für das neue Sozialbürgerhaus Feldmoching/Hasenbergl einen Standort direkt im 24. Stadtbezirk zu finden – schließlich soll die Einrichtung ein wohnortnaher Ansprechpartner in Sozialbelangen sein. Schnell – auch und vor allem in Notsituationen – sollten die Bewohner von Feldmoching und dem Hasenbergl das Haus erreichen können. »Die Erreichbarkeit ist jedoch alles andere als ideal«, bedauert Großmann. Und: »Schade ist, dass die mit dem Umzug verbundenen Arbeitsplätze nun nicht im Hasenbergl geschaffen werden.«

Für Moosach halten sich die Konsequenzen in Grenzen. Bis auf die einwöchige Schließung und etwas mehr Platz im Sozialbürgerhaus wird es wohl gar keine geben. Schuld ist die leere Stadtkasse. »Ich gehe nicht davon aus, dass wegen der großzügigeren Räumlichkeiten ein Mitarbeiter mehr eingestellt wird«, mutmaßt Johanna Salzhuber (SPD), Vorsitzende des BA Moosach, und fügt hinzu: »Natürlich wäre es wünschenswert, wenn sich das Sozialbürgerhaus nun um neue Aufgaben kümmert. Realistisch ist das aber angesichts der knappen Kassen der Stadt nicht.«

Die Zuständigkeit und die Aufgaben des Sozialbürgerhauses haben sich nicht geändert. Nach wie vor werden hier die Bürger in Sachen Arbeitsvermittlung, Arbeitslosengeld II, wirtschaftliche Hilfe wie Wohngeld oder Jugendhilfe beraten; ferner wird Schuldnerberatung und sozialpädagogische Hilfe in schwierigen Lebenssituationen angeboten – in Moosach direkt vor Ort, während die Neuhauser, Nymphenburger, Feldmochinger und Hasenbergler zum Teil recht weite Wege zurücklegen müssen. Kathrin Sauerborn / cr

Artikel vom 07.12.2005
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...