Manuel Andrack marschierte während der Auszeit seines Chefs durchs deutsche Mittelgebirge

Wandern und witzeln

So richtig witzig ist er nicht, so richtig erzählenswert sind auch seine Wanderungen nicht. Trotzdem macht Manuel Andracks Buch irgendwie Spaß. Heute liest er im Volkstheater. 	Foto: VA

So richtig witzig ist er nicht, so richtig erzählenswert sind auch seine Wanderungen nicht. Trotzdem macht Manuel Andracks Buch irgendwie Spaß. Heute liest er im Volkstheater. Foto: VA

Eifel, Harz oder die Sächsische und Böhmische Schweiz: Manuel Andrack, Redaktionsleiter der „Harald-Schmidt-Show“, hat die Kreativpause seines Chefs ungewöhnlich gewöhnlich genutzt: Er legte diverse Wandertage ein, und schrieb ein 240-seitiges Buch darüber: „Du musst wandern. Ohne Stock und Hut im deutschen Mittelgebirge“, so der Titel. Selbst gestaltete Karten seiner Routen samt Kommentare wie „Hier geht es ganz doll hoch und runter“ laden seine Leser dazu ein, seinen Spuren zu folgen.

Auch ist das Werk mit ureigenen Andrack-Tipps gespickt: Beispielsweise sollen die Wanderer „gut knotbare“ Jacken mitnehmen – die Hinweise im Buch sind also manchmal ebenso sperrig, wie der Humor im Fernsehen.

„Das Geheimnis der Figur Andrack ist, dass es diese Figur nicht gibt. Das bin ich, Manuel Andrack. Ein Mensch, kein Bühnenmensch. Wenn Sie so wollen, ist das der Witz.“ So beschrieb er kürzlich seine Existenzberechtigung in der „Harald-Schmidt-Show“ – und was er da sagt, ist auch in seinem Buch zu erkennen: Manuel Andrack ist das, was man einen „Anti-Clown“ nennen könnte. Er wandert wirklich gerne und viel – bis zu 40 Kilometer an einem Tag. Das ist eine gute Leistung, aber im Grunde nichts, worüber es sich zu lesen oder gar zu lachen lohnt – möchte man meinen.

Doch die Art, wie Andrack seine Strecken beschreibt, wie er angibt, wie viele Bänke auf dem Weg stehen, wie es um deren Qualität bestimmt ist oder wie er zu jeder Strecke die „Wanderdurchschnittsgeschwindigkeit“ misst – das bringt den Leser doch immer wieder zum Lachen. Auch passt das Wandern so gut zu dem einfachen Mann in Cordhosen, der nach der Sendung zwar nach Hause fährt – aber mit dem Fahrrad.

Jetzt gilt es also, den Rucksack zu packen und selbst loszumarschieren! Und wem es dieser Tage zu kalt oder zu verschneit ist, der sollte zumindest ins Volkstheater wandern: Dort liest Andrack am Samstag, 26.11.2005, ab 20 Uhr aus seinem Buch und anderen Schriften. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 24.11.2005
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