Als Großstadtgeplärre für vollgeflüsterte Aromabars kritisieren Kritiker die Berliner Band Paula«; Fans dagegen lieben ihren Kinderzimmercharme. Im Jahre 2000 waren sie mit dem Song Als es passierte bekannt geworden. Jetzt sind sie mit dem neuen Werk Ruhig Blut und der Single Es kommt immer alles anders auf Tour und gastieren am kommenden Donnerstag, den 17. November, ab 20 Uhr, im Orangehouse des Feierwerks.
Elke, seit Anbeginn die Sängerin von Paula, steht auf dieser Tour mit einer fast komplett erneuerten Band auf den Bühnenbrettern. Und der Titel des Werks Ruhig Blut sollte Fans keine Angst machen: Die Frontfrau hat nichts von ihrer mal fordernden, mal melancholischen, immer aber melodischen Stimme verloren und bringt das Blut ihres Publikums immer noch in heftige Wallung. Aber romantische Themen wie Trübsinn, Weltschmerz und Liebe kommen in ihren Texten dennoch nicht zu kurz.
Nach der vorletzten Platte hatten Paula eine kleine Pause eingelegt, in der sich Elke und ihr Songwriter Berend Intelmann um diverse Soloprojekte kümmerten. Nach kurzer Zeit aber fanden sie wieder zusammen, weil sie feststellten, dass sie Pop-Märchen doch am liebsten zusammen schreiben: Berend auf dem Papier und Elke mit ihrem wunderbaren Instrument, ihrer einmaligen Stimme.
Berend hat sich zwar offenbar aus der Öffentlichkeit zurückgezogen, ist und bleibt aber nicht nur Liederschreiber, sondern auch graue Eminenz, Stimme aus dem Off und Zuständiger für den typischen Paula-Sound. Zusammen gibt das ein unvergleichliches Elektro-Pop-Album, bei dem live in der Regel nur noch wenig Elektro, dafür um so mehr von Paulas rockiger Seite das introvertierte Indie-Publikum zum Mitwippen einladen. Elke über die neue Platte: Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass wir ein tolles Album aufgenommen haben, welches sehr zeitgemäß klingt und Paula sehr gut zu Gesicht steht. Da können wir mit all den anderen deutsch-singenden Bands auf jeden Fall mithalten. Von Elena Schott/nan