Der EHC München schickt seine Rivalen mit 4 zu 1 Toren zurück an die Elbe

"Hamburg, Hamburg, Ha Ha Ha"

Sehr bald spielte der EHC sehr frech gegen die Hamburg Freezers - mit Erfolg!

Sehr bald spielte der EHC sehr frech gegen die Hamburg Freezers - mit Erfolg!

Schon wieder hat der EHC München eine Sensation im Pokal geschafft! In einem besonders brisanten Spiel wurde der DEL-Club Hamburg Freezers am Dienstagabend mit 4:1 wieder nach Hause an die Elbe geschickt. Der EHC steht damit erstmals in seiner Vereinsgeschichte im Viertelfinale des DEB-Pokals.

2053 begeisterte Zuschauer in der Münchner Eishalle (davon nur etwa 60 Hamburger Fans in der Südkurve) sahen einen EHC, der lediglich in den ersten Minuten des Spiels Ehrfurcht vor den oft um einen Kopf größeren Spielern des DEL-Vereins zeigte, der früher einmal Munich Barons hieß. Doch dank einiger gut und souverän überstandener Unterzahlsituationen und einiger guter Saves des hervorragend aufgelegten Münchner Goalies Hardi Wild begannen die Münchner sehr bald, sehr frech mitzuspielen. Und nicht nur das: Rund eine Minute vor dem ersten Drittelende erzielte Mario Jann in Überzahl die 1:0-Führung für den EHC. Supermario, wie er von den Fans seit gemeinsamen Bayernliga-Zeiten genannt wird, sprintete dabei couragiert in einen Schlagschuss Rancho Bronillas und verwandelte einen Gewaltschuss. Vier Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, als der Traum vom Sieg gegen die Hamburger konkreter wurde. Ausgerechnet die vierte Sturmreihe, die in der Liga dieses Jahr noch nie getroffen hatte, aber in den letzten Spielen durch besonderen Kampfgeist aufgefallen war, belohnte sich nun selbst und besorgte dank eines sehenswerten Lupfers von Andi Attenberger über die Schulter des Hamburger Keepers die 2:0-Führung. Und nur gute sechs Minuten später stand es 3:0: Mike Burman hämmerte in eigener Überzahl einen Schuss von der Blauen Linie beherzt ins Tor. Spätestens da merkten die Fans in der Halle, dass die Sensation an diesem Abend möglich wäre - und der EHC München nach Köln nun schon den zweiten DEL-Club aus dem Pokal kegeln könnte. Die Schmährufe der Anhänger ("Und ihr wollt erste Liga sein?", "Hamburg, Hamburg, Ha Ha Ha") verstummten nach dem Anschlusstreffer der Hamburger im zweiten Drittel nicht - und das zu Recht: Denn obwohl die "Gefrierschränke" aus dem Norden im Schlussdrittel noch einmal Druck machten und der Schiedsrichter immer wieder Münchner Spieler aus eher fragwürdigen Gründen auf die Strafbank schickte, gelang dem EHC vier Minuten vor Schluss noch ein Treffer. Und das sogar in eigener Unterzahl. Der Torschütze war wieder ein Stürmer der vierten Reihe, dieses Mal Patrick Vogl auf Vorlage seines Kumpels Attenberger. Dann war nur noch Feiern angesagt: Die Mannschaft musste nach dem Spiel noch zwei Mal aufs Eis zurück, um sich vom Anhang zujubeln zu lassen. Um den Erfolg jetzt endgültig zu einem perfekten werden zu lassen, muss der Hamburger Manager Boris Capla nur noch der Aufforderung der Münchner Fans nachkommen, und ihnen in den nächsten zehn Tagen die 5000 Euro bezahlen, die im Jahr 2002 Sponsoren für die Fans der Munich Barons - des Vorfahrvereins beider Clubs - gespendet hatten - und die Capla nach seines Umzugs von München nach Hamburg mitgenommen hatte. Sollte Capla das Geld nicht rausrücken, so Stadionsprecher Stefan Schneider vor dem Spiel, werde man juristisch vorgehen.

Filippo Cataldo

Artikel vom 25.10.2005
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