Als Nachfolger wird Innenminister Beckstein gehandelt

München - Ministerpräsident Stoiber auf dem Weg nach Berlin

Edmund Stoiber möchte Bundespolitik machen...

Edmund Stoiber möchte Bundespolitik machen...

In Berlin kämpfen Union und SPD derzeit um den Kanzler und die große Koalition. Mit dabei: Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU), der auch nach den Verhandlungen um die neue Bundesregierung in der Hauptstadt bleiben möchte – eventuell als Bundesminister für Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr. Zwar müssten sich Union und SPD erst einmal auf eine stabile Regierung mit vernünftigem Programm verständigen.

Sind die Verhandlungen erfolgreich, heißt es grünes Licht für den Umzug von München nach Berlin: „Dann kann ich mir auch vorstellen, in diesem Kabinett Verantwortung zu übernehmen“, so Stoiber am Anfang dieser Woche.

Sein Sprung auf die Bundesebene hätte aber auch für Bayern und die Landeshauptstadt Konsequenzen – würde doch ein neuer Ministerpräsident in die Staatskanzlei ziehen und die Geschicke des Landes führen. Zur Diskussion stehen derzeit in erster Linie Erwin Huber und Günther Beckstein. Ersterer ist als Leiter der Staatskanzlei Stoibers rechte Hand. Er ist aber durchaus nicht der Liebling der Partei, ist er doch für das bei der Bundestagswahl gescheiterte Wahlprogramm und auch die Umsetzung des harten Sparkurses der Landesregierung verantwortlich.

Wahrscheinlicher ist, dass Beckstein als Ministerpräsident nachfolgen würde. Bislang ist er Innenminister in Bayern und wollte dieses Ressort eigentlich in einer neuen Regierung auf Bundesebene übernehmen. Jetzt aber scheint es, als ob Beckstein in München bleiben muss. Nur er scheint genügend Ansehen zu haben, um Stoiber nachzufolgen, der das Land seit 1993 führt.

Das würde bedeuten, dass auf den Oberbayer Stoiber (Wolfratshausen) ein Franke (Nürnberg) folgt – aber ob sich neben dem Dialekt auch die Politik ändern würde, ist noch völlig spekulativ.

Jetzt geht es sowieso erst noch um das erfolgreiche Schmieden einer großen Koalition und die Kanzler-Frage: Angela Merkel (CDU), Gerhard Schröder (SPD) oder keiner von beiden, sondern ein neues Gesicht? Nicht zuletzt das Ergebnis der Nachwahl in Dresden morgen wird darüber entscheiden. Gewinnt die SPD, wäre Schröder gestärkt und würde vielleicht darum kämpfen, erster Mann im Staat zu bleiben. Gewinnt die CDU, dann würde ihr Vorsprung wachsen und es gäbe kaum noch Argumente gegen eine neue Kanzlerin Angela Merkel.

Artikel vom 29.09.2005
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