Texas Lightning in der Tonhalle

München - Nordlicht-Country

Nicht nur TV-Star, sondern auch Musiker: Olli Dittrich.	Foto: Botbor

Nicht nur TV-Star, sondern auch Musiker: Olli Dittrich. Foto: Botbor

„Kaum zu glauben“ ist ein Begriff, der bei der Beschreibung dieser Band Hochkonjunktur haben sollte. Also los: Kaum zu glauben, dass eine echte Country-Band aus Hamburg kommen kann. Kaum zu glauben, dass sie gute Musik macht und auch noch erfolgreich ist.

Kaum zu glauben, dass es sie schon seit neun Jahren gibt und sie den Weg nach oben ganz ohne Riesenlabel im Rücken und ohne großen Marketingaufwand hingekriegt hat. Und schließlich: kaum zu glauben, dass „Texas Lightning“, um die es hier geht, mit Olli Dittrich den wohl besten deutschen Comedian in ihren Reihen hat und sich dieser auch noch darauf beschränkt, im Hintergrund zu bleiben und Schlagzeug zu spielen!

Texas Lightning sind das musikalische Phänomen dieses Jahres, nicht nur wegen Olli Dittrich. Fünf Menschen im schon etwas fortgeschritteneren Alter haben sich hier getroffen. Alle sind sie musikalisch äußerst begabt, für keinen von ihnen ist die Band der Hauptbroterwerb, alle sind in ihren anderen Berufen auf ihre Art äußerst erfolgreich und doch haben es die Feierabendmusiker geschafft, nun schon seit einem halben Jahr fast permanent auf Tour zu sein und dabei auch noch größere Hallen zu füllen.

Was die Fans an Texas Lightning fasziniert, ist dabei sicherlich die Art und Weise, wie die fünf Musiker es geschafft haben, aus teilweise richtig schlimmen Pop-Schmonzetten gefällige und klassische Country-Tracks zu machen. In ihrem Repertoire findet sich so nicht nur eine Adaption von Reinhard Meys „Über den Wolken“, sondern auch der Abba-Gassenhauer „Dancing Queen“.

Beide Lieder klingen allerdings in der Texas Lightning-Fassung weder im Entferntesten nach Friede-Freude-Eierkuchen-Hippie-Esoterik noch nach mainstreamigem Dance-Pop. Vielmehr schafft es die aus Australien stammende Band-Sängerin Miss Jane Commerford mit ihrer starken und melodiösen Stimme, allen Liedern eine gewisse immer zuversichtliche Südstaaten-Melancholie einzuhauchen.

Neben der ausgebildeten Sängerin und Komponistin gehören der Band noch mit Markus Schmidt der ehemalige Gittarist Rio Reisers, mit Uwe Frenzel ein begnadeter Straßenmusiker und mit Jon Flemming Olsen und Olli Dittrich zwei wahre Multitalente an. Letztere zwei sind nicht nur seit Kindesbeinen besten Freunde, sondern arbeiten auch nicht zum ersten Mal zusammen. In der mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Live-Comedy-Sendung „Ditsche“ spielt Olsen die Rolle des Eckkneipenwirtes Ingo, der Olli Dittrich alias Ditsche mit dessen Lieblingsgetränk versorgt und ihm außerdem bei dessen wundervoll abstrusen Welttheorien sekundiert.

Am Samstag, den 1. Oktober, sind die fünf endlich auch in München zu Gast. Ab 20 Uhr spielen sie in der Tonhalle. Von Filippo Cataldo

Artikel vom 29.09.2005
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