Zuviel Trubel, zuviel Liegewiese – der Gärtnerplatz wird umgestaltet

Münchner Zentrum · Blumen statt Wiese

Größere Wege und mehr Blumen: So soll der Gärtnerplatz im Sommer 2006 aussehen. 	Simulation: C. Stüber

Größere Wege und mehr Blumen: So soll der Gärtnerplatz im Sommer 2006 aussehen. Simulation: C. Stüber

Münchner Zentrum · Diesen Sommer war der Gärtnerplatz noch Anziehungspunkt für viele Münchner, die sich entspannen und ausruhen möchten. Besonders die junge Generation hat sich gern auf dem Wiesenrondell niedergelassen – zu ausufernd, wie die Kommunalpolitiker befanden.

Im kommenden Frühjahr ist mit dieser citynahen Sitzwiese Schluss. Der Stadtrat hat am Dienstag die Neugestaltung des Gärtnerplatzes beschlossen.

Hauptgrund dafür war der momentane Zustand des inneren Rondells. Da es sich nämlich auch außerhalb Münchens mittlerweile herumgesprochen hat, dass der Gärtnerplatz zweifelsohne zu den schönsten Münchner Plätzen gehört, lässt das feierliche Treiben oft auch nachts nicht nach. Dabei bleibt soviel Müll liegen, dass dieser nach Angabe des Baureferats täglich aufgeräumt werden müsse.

Ebenso seien die Blumenbeete oft beschädigt, so Jürgen Marke vom Baureferat auf Anfrage. »Dass der Platz als natürlicher Partyraum genutzt wird, verursacht schlicht zu hohe Kosten«, so Marek. Der Gärtnerplatz in seiner jetzigen Form ist der Stadt München einfach zu teuer geworden. Die Umgestaltung ist deswegen nicht nur beim Stadtrat schon seit einigen Jahren ein Thema, sondern auch bei den Anwohnern. Die Gegend rund um den Gärtnerplatz weist ohnehin die größte Kneipendichte der Stadt auf.

Die zusätzliche Lärmbelastung ist für die Bewohner des einstigen Homosexuellenviertels, in dem sich mehr und mehr junge Familien mit kleinen Kindern niedergelassen haben, verständlicherweise nur schwer zu ertragen. Auf Bürger- und Einwohnerversammlungen wurde schon mehrmals Kritik zur Situation am Gärtnerplatz geäußert. Und nach jahrelangen Diskussionen ist jetzt also eine Entscheidung gefallen Aus fünf Entwürfen mussten die Räte auswählen. Der Ausschuss entschied sich schließlich einstimmig für das von der Baureferentin Rosemarie Hingerl vorgeschlagene Konzept von Christine Stüber. In dieser Version »bleibe der Zugang zum Brunnen mit den beliebten Sitzstufen weiterhin gewährleistet«, so Marek. Dies war in anderen Entwürfen – die zum Teil die komplette Umzäunung des Gärtnerplatzes vorsahen – nicht der Fall.

Zwölf Bäume und eine niedrige Hecke werden den Platz künftig zur Straße hin abgrenzen. Die Fläche der Blumenbeete, die den Brunnen säumen, wird größer, während die reine Grünfläche minimiert wird. »Durch eine Aufteilung dieser Fläche soll eine Nutzung des Gärtnerplatzes im bisherigen Ausmaß verhindert werden«, erklärt Marek. »Dennoch können die kleinräumlichen und verstreuten Flächen weiterhin als Liegewiese genutzt werden«. Baubeginn ist je nach Witterung Februar oder März, fertiggestellt wird der 228.000 Euro teure Umbau wahrscheinlich im Mai 2006. Katharina Lindenthal

Artikel vom 29.09.2005
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