Eine Moosacher Geschichte über zwei große Gesten

Moosach · Die Geldbörse im Briefkasten

Danke – mit einem kleinen Wort ist alles gesagt. So einfach kann es sein.	 Foto: Privat

Danke – mit einem kleinen Wort ist alles gesagt. So einfach kann es sein. Foto: Privat

Moosach · Zwei lobenswerte Eigenschaften sind in der modernen Ellenbogengesellschaft auf dem Rückzug: Ehrlichkeit und Dankbarkeit. Umso schöner, wenn sich die Ehrlichkeit auch noch mit Bescheidenheit zusammentut, wie es in dem folgenden Fall in Moosach war: Vor wenigen Tagen hat die 16-jährige Rebecca W. aus Moosach in der Eininger Straße ihre Geldbörse verloren.

Wer das auch schon erlebt hat, weiß, was das bedeutet. Das Taschengeld ist futsch, die Monatskarte verloren, Adressen, Telefonnummern und die Bankkarte – alles weg. Die Aussichten, das Portemonnaie wiederzubekommen, sind eher gering. Dennoch machte sich die Jugendliche auf die Suche, zu Hause, auf der Straße – vergeblich.

Die Stimmung in der Familie war auf dem Nullpunkt angekommen. Doch zwei Tage später lag die Geldbörse im Briefkasten. Der anonyme Finder hatte das wertvolle Stück mit komplettem Inhalt abgeliefert und wollte anscheinend keinen Dank dafür. Welche Gefühlswallungen er oder sie damit auslöste, beschreibt der Vater der überglücklichen 16-Jährigen: »Ein Indianertanz ist eine Schweigeminute gegen das, was man dann erleben konnte.«

Doch ein Gedanke blieb. Für die Ehrlichkeit muss man sich doch bedanken, meinte Rebecca W. Und so brachte sie am Eingangstor zur Straße hin einen Zettel an, auf dem nur ein Wort stand: Danke. Hoffentlich hat den Finder die Botschaft – vielleicht ja auch durch den Moosacher Anzeiger – erreicht. Es gibt sie zum Glück auch heute noch: Ehrlichkeit und Dankbarkeit.

Artikel vom 09.06.2005
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