»Singender Rosengarten« ab 1. Juni bis Oktober in der städtischen Baumschule

Au · Riechen und Lauschen

Unangefochtene Königin der Blumen: die Rose, der in hundertfachen Variationen auch im Münchner Rosengarten an der Isar gehuldigt wird.	Foto: pa

Unangefochtene Königin der Blumen: die Rose, der in hundertfachen Variationen auch im Münchner Rosengarten an der Isar gehuldigt wird. Foto: pa

Au · Ob Röslein rot, das bekanntlich ein wilder Knabe brach und sich zu Recht daran stach, oder in Weiß aus Athen – die Königin der Blumen ist Stoff für hohe Dichtkunst (Johann Wolfgang von G.) wie schnöde Schlagerlyrik (Nana M.)., und gehört in langstieliger und blutroter Version zum klassischen Balzarsenal.

Nun wollen die Münchner Theatermacherin Cornelie Müller und der Komponist Thomas Beimel das edle Gewächs, das für Liebe, Schönheit und Verführung steht, gar zum Singen bringen.

Von 1. Juni bis 15. Oktober verwandeln die Künstler den städtischen Rosengarten an der Sachsenstraße südlich des Schyrenbads, über die Zeit der Rosenblüte hinweg in ein poetisches Lausch-Kabinett – täglich 14 bis 18 Uhr.

Das Klangmaterial der Installation basiert auf Liedern über die Rose, die 44 Bewohner Münchens in 32 Sprachen und Dialekten gesungen haben. Die Aufnahmen wurden zu einer mehrspurigen Komposition zusammengestellt, die ab kommender Woche aus den Rosenbüschen erklingt. In unmittelbarer Nachbarschaft dazu sind die Texte sowohl in ihrer Originalsprache als auch in deutscher Übersetzung auf Tafeln zu lesen.

Das Klanggewebe soll »mit zarter Geste«, so die Veranstalter, einen singenden Rosengarten entstehen lassen, der zum Verweilen, Zuhören und Lauschen einlädt.

Über 8.500 Rosen stehen im Juni und Juli im städtischen Rosengarten in voller Blüte. Die rund 200 verschiedenen Sorten, der 300 bekannten, sorgen für Formen- und Farbenvielfalt. Schon seit 1955 erproben dort die Stadtgärtner auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern neue Rosenarten. Die Pflanzen müssen dabei erst einmal beweisen, ob sie das Münchner Klima vertragen. Sind sie robust genug, pflanzen sie die Gärtner in großen Stückzahlen in die städtischen Blumenbeete ein.

In den Jahren von 1986 bis 1989 hat das Baureferat den Rosengarten umgestaltet und erweitert, um allen interessierten Hobbygärtnern zu zeigen, wie Profis Rosen arrangieren und verwenden. Doch nicht nur Rosen werden hier gehegt und gepflegt. Bereits 1901 hatte der damalige Stadtgartendirektor Jakob Heiler die Baumschule Bischweiler als einen Teil der Isaranlagen geplant. Ihren Namen hat sie von der »Bischweilerstraße«, die einst dort lang führte. Die Gartenanlage hat in ihrer Grundstruktur und ihrem Wegenetz die Zeiten überdauert. Heute kultiviert das Baureferat dort Ziergehölze für die städtischen Beete.

Sie ist aber nicht nur eine Baumschule. In den so genannten Themengärten lassen sich Blumen und Pflanzen mit allen Sinnen erleben: neben dem Rosengarten im Fliedergarten, Giftpflanzengarten, Duftgarten und Tastgarten (geöffnet von 1. März bis 30. April, 7 Uhr bis 18 Uhr, 1. Mai bis 31. August, 7 Uhr bis 20 Uhr, 1. September bis 31. Oktober, 7 Uhr bis 18 Uhr, und 1. November bis 28. Februar, 7 Uhr bis 15.15 Uhr, nur werktags. Der Eintritt in den städtischen Garten wie zur Klanginstallation ist frei.

Artikel vom 24.05.2005
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