Richtungsweisende Kirchenbauten in der Messestadt wurden diese Woche feierlich eingeweiht

Münchens modernste Kirchen stehen in der Messestadt

Sicher die modernsten Kirchen Münchens, die zwei »Neuen« in der Messestadt. Foto: ms

Messestadt Riem · Die beiden modernsten Kirchenbauten Münchens, die katholische St. Florianskirche und die evangelische Sophienkirche in der neuen Messestadt München-Riem sind vollendet. Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit werden sie am Mittwoch, 4. Mai, bei feierlichen Gottesdiensten geweiht, die angeschlossenen Pfarrzentren mit der kirchlichen Segnung ihrer Bestimmung übergeben.

Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Friedrich Wetter, weiht an diesem Tag, dem Fest des heiligen frühchristlichen Märtyrers Florian, die seinem Patronat zugesprochene St. Florianskirche. Sie ist die erste dem heiligen Florian geweihte Pfarrkirche im Erzbistum. An der Liturgie nehmen 25 Fahnenabordnungen der Freiwilligen Feuerwehren aus ganz Oberbayern und der Berufsfeuerwehr München teil, Zeichen der Verbundenheit mit dem heiligen Florian.

Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich, weiht in der neuen Sophienkirche den Altar, den Ambo, die Taufsäule und das Kreuz. Altar, Ambo und Taufbecken in der hellen, durch ein Glasdach von oben erleuchteten Sophienkirche sind Arbeiten mit Stahl und Ton der renommierten Bildhauerin Madeleine Dietz. Das Wandkreuz, ein Werk des Künstlers Rainer Jochims, wirkt mit seiner starken Farbigkeit in den ca. 100 Plätze umfassenden Kirchenraum hinein.

Die Architektur des städtebaulich markanten kirchlichen Zentrums in unmittelbarer Nachbarschaft der Bundesgartenschau (BUGA) 2005 hat bereits im Vorfeld die große Aufmerksamkeit der internationalen Fachwelt gefunden. Die Gebäude und Außenanlagen wurden auf mehr als 10.000 Quadratmetern Grundfläche von dem renommierten Münchner Architekten Florian Nagler entworfen. Die Kosten in Höhe von 20,6 Millionen Euro trägt zu 70 Prozent die katholische, zu 30 Prozent die evangelische Kirche. Das Zentrum umfasst die katholische Pfarrkirche St. Florian mit einem Pfarrheim, mit Wohnungen für Pfarrer und Mesner sowie einen Kindergarten für drei Gruppen. Zur evangelischen Sophienkirche gehören Gemeinderäume und eine Pfarrerwohnung.

In der katholischen Pfarrkirche findet sich mit dem Thema Auferstehung auf 120 Quadratmetern Fläche das größte zusammenhängende, in einem Stück gemalte, Glasbild Europas, geschaffen von der Künstlerin Hella Santarossa. Altar und Ambo in der katholischen Kirche sind Arbeiten des österreichischen Lehmkünstlers Martin Rauch. Sie wurden aus gestampften Lehm errichtet. Auf dem 38 Meter hohen Kirchturm von St. Florian, der die beiden Kirchenzentren markiert, hängen fünf Glocken. Die katholische Pfarrkirchenstiftung und die evangelische Sophiengemeinde haben vereinbart, dass die Glocken gemeinsam zum Besuch ihrer Gottesdienste rufen werden.

Unter den ca. 5.000 Einwohnern leben nach Angaben des Evangelischen Dekanates etwa 700 evangelisch-lutherische Christen. Die bisherige Pfarrkuratie St. Florian wird Kardinal Wetter am Weihetag zur Pfarrei erheben. Sie zählt mehr als 1.200 Katholiken »mit aufsteigender Tendenz«. Beide Gemeinden sind stark von jungen Familien mit Kindern geprägt.

Artikel vom 04.05.2005
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