Vor drei Jahren Start der neuen Legislaturperiode des Stadtteilparlaments

Bogenhausen/Riem-Trudering · BA zieht Halbzeit-Bilanz

Das beschäftigte die »Stadtteilparlamente« von Trudering-Riem und Bogenhausen: Effnerplatz-Kunst, Baustelle Messestadt und BUGA. Fotos: Archiv, BUGA

Das beschäftigte die »Stadtteilparlamente« von Trudering-Riem und Bogenhausen: Effnerplatz-Kunst, Baustelle Messestadt und BUGA. Fotos: Archiv, BUGA

Bogenhausen/Riem-Trudering · Georg Kronawitter muss eine Weile überlegen, wenn man ihn fragt, was der Bezirksausschuss (BA) Riem, dem der CSU-Mann vorsteht, in den vergangenen drei Jahren erreicht hat: »Leider hatten wir viele Misserfolge.«

An vorderster Stelle nennt Kronawitter – übrigens nur ein Namensvetter des Alt-OBs – den Einsatz für mehr Bürgernähe der Stadtverwaltung. Ein Ruf, der nach Kronawitters Auffassung ungehört bei der Stadt verhallt: »Stattdessen geht der Trend zur Re-Zentralisierung.« Seit Jahr und Tag fordert Kronawitter ein Bürgerbüro für Trudering. Eine Forderung, die meist weggewischt werde mit dem Hinweis darauf, dass die Truderinger doch die öffentlichen Verkehrsmittel hätten. Was Kronawitter direkt zum nächsten Ärgernis führt: »Die Aushöhlung des Busnetzes.« Gerade in Riem, wo viele Anwohner insbesondere wegen der Busanbindung hinzogen, seien die Bürger stocksauer.

Ein paar Errungenschaften des BA Riem fallen Kronawitter dann aber doch noch ein: So habe das Schulreferat endlich den Mangel an Kindergartenplätzen in Waldtrudering registriert. Gleichzeitig hätte das Stadtteil-Gremium Unstimmigkeiten bei städtischen Kindergartenprojekten entdeckt: »Damit haben wir die Stadt endlich zu einer schärferen Kostenkontrolle veranlasst.«

Weit reichende Auswirkungen hätte auch eine Forderung des BA Riem, die man in den kommenden drei Jahren vorantreiben möchte: Mehr Kompetenzen für die Bezirksausschüsse. Alles, was vor Ort im Stadtteil geschehe, soll nach Kronawitters Willen auch dort entschieden werden. Ein weiteres großes Thema werde die Begleitung der groß angelegten Siedlungsprojekte in der Messestadt und der Bajuwarenstraße: Der BA müsse sich um die soziale Integration der neuen Wohngebiete kümmern – und auch um das Management der Abfallbeseitigung und der Parkplätze. Die Parkthematik ist auch in Bogenhausen brandaktuell: Bei der BA-Vorsitzenden Christiane Hacker (SPD) häufen sich die Klagen, dass viele Autofahrer mangels Wapperl vom Parklizenzgebiet Haidhausen nach Bogenhausen ausweichen: »Eine Entwicklung, die wir im Auge behalten müssen«, erklärt Hacker.

Der Verkehr ist auch sonst das beherrschende Thema für den BA Bogenhausen: Die mögliche Verlängerung der U-Bahn Richtung Englschalking, die unendliche Geschichte um die Tram durch die Cosimastraße, die Schwierigkeiten mit dem neuen Busnetz, die enorme Auslastung der Straßen und ihre Folgen: Hacker und Kollegen kämpfen an allen Fronten für die Belange der Bogenhausener Bürger: »Wobei man es niemals allen recht machen kann.«

Als größten Erfolg wertet Hacker den erfolgreichen Einsatz des Ausschusses für einen nahtlosen Übergang zwischen dem Abriss und Neubau des Effnerheims. Die BA-Chefin ist besonders stolz darauf, dass sämtliche Ausschussmitglieder in dieser Angelegenheit »ihr Parteibuch in die Tasche gesteckt haben«. So soll es die nächsten drei Jahre weiterlaufen, wenn es nach Hacker geht. Martin Hoffmann

Artikel vom 04.05.2005
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