Es geht um alles: Der EHC München startet in die Meisterrunde

München · Spiel, Spaß und harter Sport

Endlich, die Vorrunde ist vorbei! Ab sofort geht es für die erste Mannschaft des EHC München um alles! In den nächsten zehn Spielen entscheidet sich, ob die Münchner Eishockey-Cracks in die Play-Offs einziehen können, nach deren Ende möglichst der Aufstieg in die zweite Bundesliga feststehen soll.

Nach der schier endlos langen Vorrunde mit 40 Spielen gegen süddeutsche Gegner, wurden die Karten nun komplett neu gemischt. Der EHC, der in den letzten Spieltagen die Tabellenführung der Oberliga-Süd an Heilbronn abgeben musste, trifft nun in seiner Gruppe auf Dresden, Stuttgart, Leipzig, Klostersee und Hannover.

Bis auf Leipzig alles Gegner, gegen die der EHC schon einmal gespielt hat und auch als Sieger vom Eis gehen konnte. Die ersten vier Mannschaften der beiden Gruppen qualifizieren sich für die Play-Offs. Und die beiden Play-Off-Finalisten steigen dann nicht nur in die zweite Liga auf, sondern mischen auch im DEB-Pokal mit.

Das ist zwar alles noch Zukunftsmusik, doch schnuppern in der großen Eishockeywelt durften zwei EHC-Spieler auch jetzt schon. In der Meisterrunde wird der EHC München mit mindestens zwei waschechten aktuellen DEB-Pokalsiegern auflaufen: Am vergangenen Dienstag hießen die Torhüter des ERC Ingolstadt im Pokalfinale gegen Düsseldorf nämlich Joey Vollmer und Denis Hipke – eigentlich zwei EHC-Spieler.

Und Vollmer, der wegen Verletzungen der etatmäßigen Ingolstädter Goalies in die Audi-Stadt ausgeliehen wurde, war mit einer glanzvollen Leistung und als Penaltykiller Matchwinner. Und auch Denis Hipke, der erst zur Mitte der Saison zum EHC München kam und nach einigen Spielen Eingewöhnungszeit zum Leistungsträger avancierte, hat schon ein paar Mal den Kasten des Erstligisten gehütet.

Doch zu Kopf steigen wird Joey Vollmer der Pokalsieg wohl nicht. Nach der Partie erklärte er seine Ziele: Spielen in der zweiten Liga und zwar am liebsten mit München. Ob sich der EHC München in knapp zwei Monaten am Ende eines harten Spielemarathons tatsächlich als Zweitligist bezeichnen darf, liegt hauptsächlich in der Hand der Spieler. An guten Tagen, das hat die Mannschaft heuer oft genug bewiesen, braucht sie sich vor niemandem zu verstecken. Selbst den DEL-Verein aus Berlin hat man im Pokal beinahe an die Wand gespielt. Doch genauso hat der EHC in dieser Saison auch schon gegen nominell viel schwächere Gegner gewaltig Federn gelassen.

Vor allem mit der Defensivarbeit seiner Stürmer konnte EHC-Coach Schorsch Kink oft nicht zufrieden sein. Immer wieder mussten die Fans ansehen, wie die Stürmer nach einem verlorenen Puck fast schon lustlos abdrehten, statt dem Gegner hinterher zu eilen. Doch solange der Puck in den eigenen Reihen ist, klappt fast alles.

Die flinken, wendigen EHC-Stürmer und die schussgewaltigen Abwehrrecken harmonieren bestens miteinander und waren immer für ein Tor gut. Überhaupt ist die Ausgeglichenheit des Kaders die große Stärke des EHC München. Einige Male musste Coach Kink seine Sturmreihen verletzungsbedingt komplett umstellen. Für einige Spiele arbeitete der Trainer mit Leahy, Newhook, Brearley, Burman und Gustafson mit einem rein ausländischen Block. Auch das funktionierte bestens und mittlerweile sind auch bis auf Trainersohn Schorschi Kink alle Rekonvaleszenten wieder an Bord. Wenn es Kink gelingt, der Mannschaft ein etwas konsequenteres Überzahlspiel anzugewöhnen und die Jungs beim Penalty-Schießen souveräner auftreten, sollte es mit der zweiten Liga eigentlich auch klappen.

Finanziell gerüstet für den Sprung nach oben hat sich der Verein bereits. So wurde der Vertrag mit Hauptsponsor „Gothaer“ erst vor kurzem verlängert – bei Aufstieg sogar mit verdoppelten Bezügen. Außerdem wird schon an der Mannschaft für das nächste Jahr gebastelt. Ende letzter Woche verlängerte Goalgetter Alexander Leinsle seinen Vertrag um ein weiteres Jahr.

Auch Tim Leahy, Ron Newhook und Mike Burman werden dem Verein aller Voraussicht nach in der nächsten Saison zur Verfügung stehen. Das erste Heimspiel der Meisterrunde findet übrigens am Sonntag (27.02.), ab 18.30 Uhr (Einlass ab einer Stunde vorher) statt. Von Maximilian Hägler

Die Spiele der Meisterrunde (Gruppe B): Fr. 25.02.05 20:00: Dresdner Eislöwen - EHC München, So. 27.02.05 18:30: EHC München - Stuttgart Wizards, Fr. 04.03.05 20:00: Blue Lions Leipzig - EHC München, So. 06.03.05 18:30: EHC München - EHC Klostersee, Fr. 11.03.05 20:00: EHC München - Hannover Indians, So. 13.03.05 19:00: Hannover Indians - EHC München, Di. 15.03.05 20:00: EHC München - Dresdner Eislöwen, Fr. 18.03.05 20:00: Stuttgart Wizards - EHC München, So. 20.03.05 18:30: EHC München - Blue Lions Leipzig, Di. 22.03.05 20:00: EHC Klostersee - EHC München.

Artikel vom 24.02.2005
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