„The Killers“ eifern Oasis nach

München · Ganz realer Britpop

Nein, das sind nicht die Gebrüder Gallagher, sondern: „The Killers“ aus Las Vegas.	Foto: VA

Nein, das sind nicht die Gebrüder Gallagher, sondern: „The Killers“ aus Las Vegas. Foto: VA

„Heiße Luft“ („Hot Fuss“) ist der Titel ihres Debutalbums und ihre Songs klingen wie etwas, das sie nicht sind: „The Killers“ haben sich 2002 in Las Vegas gegründet, wären aber wohl am liebsten in der britischen Indie-Rock-Szene der 80er Jahre aufgewachsen. „Die beste britische Band, die nicht aus Großbritannien kommt“, schreibt der New Music Express (NME) zu recht.

Ihr Sound, eine Mischung aus Elektro und Rock, findet seine Wurzeln in New Wave und Glam Rock, ganz britisch eben.

Und die Jungs aus Las Vegas leugnen ihre geistigen Wurzeln auch gar nicht, Idole sind die Britpop-Ikonen von „Oasis“.

Ein Schublade, die provoziert: Manche meinen, „The Killers“ wären ein billiger Abklatsch ihrer großen Vorbilder und einfach nur „peinlich“. Doch für NME und den „Rolling Stone“ war „Mr. Brightside” einer der Songs des vergangenen Jahres. Die amerikanische Band um Sänger Brandon Flowers hat sich 2002 aufgrund einer Zeitungsannonce gesucht und gefunden und ihren Namen aus einem „New Order“-Video geklaut, in dem eine fiktive Band namens „The Killers“ auftritt.

„Unsere reale Band sollte genauso perfekt sein wie ihr filmerisches Vorbild“, sagt Flowers und hält sein Versprechen: 2003 spielen „The Killers“ auf ihrer Tour durch Großbritannien in ausverkauften Stadien - bei der Veröffentlichung von „Hot Fuss“ ist ihr Sänger übrigens erst zarte 22 Jahre alt.

Früher verdienten die Bandmitglieder ihr Geld als Photograph, medizinischer Kurier oder Liftboy. Doch nach dem Erfolg des 2004 erschienenen Debutalbums und dank ihres unbestreitbaren Talents sind die Zeiten der Hilfsjobs erst mal vorbei.

Entsprechend weltmännisch sind ihre Texte. Die Songs der „Killers“ erzählen von Eifersucht, Mord und Paranoia, ihr Sound und die eindringliche Stimme von Brandon Flowers lässt kaum einen Indie-Popper ruhig.

Was kann man sich also von dieser Gruppe live erwarten? Ausgelutschte Synthie-Klänge und arrogante, aber doch geliebte Posen frei nach den Gallagher-Brüdern? Vielleicht, aber sicherlich auch eine sprichwörtlich tödlich gute Show. Am besten man bildet sich selbst seine Meinung über die polarisierenden Indie-Rocker, Gelegenheit dazu gibt’s am Samstag in der Muffathalle.

„The Killers“, 26. Februar, 21 Uhr (Einlass 20 Uhr), Muffathalle, Zellstraße 4. Von Janina Lichnofsky

Artikel vom 24.02.2005
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