Theater im Kloster zeigt »Lysistrata«

Gern · Liebes-Boykott

Liebesentzug als Mittel zum Frieden – die List der Lysistrata.	Foto: Gerald Huber

Liebesentzug als Mittel zum Frieden – die List der Lysistrata. Foto: Gerald Huber

Gern · Was wäre gewesen, wenn Frau Bush, Frau Blair, Frau Aznar, Frau Cheney, Frau Rumsfeld und Herr Rice und/oder eventuelle Geliebte einen allgemeinen Boykott jeglichen sexuellen Verkehrs angedroht hätten, als die Mächtigen beschlossen, wieder einmal Krieg zu führen? Hätten diese Herrschaften unter der auferlegten Enthaltsamkeit gelitten, oder ist Krieg führen für manche Menschen sowieso besser als Sex?

Details sind leider nicht bekannt. Dennoch existiert ein berühmtes literarisches Fallbeispiele: »Lysistrata«, von Aristophanes, ein Stück, das das Theater im Kloster in einer neuen witzigen Inszenierung auf die Bühne bringt. Aufführungstermine sind Samstag, 19. Februar, 20 Uhr, Sonntg, 20. Februar, 16 Uhr, Freitag, 25. Februar, 20 Uhr, Samstag, 26. Februar, 20 Uhr Sonntag, 27. Februar, 16 Uhr, Freitag, 4. März, 20 Uhr und Samstag, 5. März, 20 Uhr.

Aufführungsort ist in der Fuetererstraße 24, in Gern. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Beginn. Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vor Beginn. Der Eintritt kostet 8 Euro (Ermäßigungen auf Anfrage). Auskünfte und Reservierungen unter www.theaterimkloster.de, Tel. 08121/7 72 56 85 oder E-Mail: info@theaterimklos ter.de.

Die Komödie, deren umstrittener Schluss nicht vollständig erhalten ist, gehört zu den so genannten Friedensstücken der elf überlieferten Komödien des Dichters Aristophanes. Sie wurde im Jahr 411 v. Chr. vor das athenische Publikum auf die Bühne gebracht, dem die Niederlage der Sizilischen Expedition (415 bis 413 v. Chr.) noch unmittelbar gegenwärtig war. Das Stück erzählt die Geschichte von Lysistrata, die einen einfachen Plan verfolgt. Die von ihr einberufene Zusammenkunft hellenischer und spartanischer Frauen hat den Zweck, durch allgemeinen Boykott jeglichen sexuellen Verkehrs den Frieden zu erzwingen. Die Frauen verwirklichen diesen Plan, wobei sie rohen Angriffen von Seiten der Männer ausgesetzt sind.

Der Plan der Alten Männer, die Frauen, die sich auf der Akropolis im Besitz der Staatskasse verbarrikadiert haben, auszuräuchern, scheitert. Auch der Ratsherr, der in Begleitung von Polizeischergen erscheint, wird von den Frauen im Handgemenge besiegt. Lysistrata, vom Ratsherrn nach den Beweggründen der Besetzung befragt, verweist auf die Fehlbeschlüsse der Männer, die sie selbst und ihre Geschlechtsgenossinnen bisher schweigsam erduldet hätten.

Der Liebesstreik werde dazu führen, dass sie einst als Friedensfürstinnen begrüßt würden. Lysistrata muss entmutigt feststellen, dass das Unternehmen wegen mangelnder Standfestigkeit der Frauen, die unter fadenscheinigen Vorwänden versuchen, zu ihren Männer zu gelangen, zu scheitern droht.

Artikel vom 17.02.2005
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