Bezirksausschuss Au-Haidhausen will Corneliuswehr durch Inseldelta ersetzen

Au-Haidhausen · Für die Insellösung

Kurz hinter der Reichenbachbrücke teilt das Corneliuswehr (rechts unter der Häuserzeile) die kleine Isar vom Hauptfluss ab. Der BA Au-Haidhausen will den Betonklotz jetzt los werden.	Foto: ms

Kurz hinter der Reichenbachbrücke teilt das Corneliuswehr (rechts unter der Häuserzeile) die kleine Isar vom Hauptfluss ab. Der BA Au-Haidhausen will den Betonklotz jetzt los werden. Foto: ms

Au-Haidhausen · »Die Bauarbeiten könnten jederzeit beginnen« – wenn es nach dem Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) geht. Für die Vorsitzende Adelheid Dietz-Will (SPD) ist es ohnehin völlig unverständlich, warum sich das Projekt »Renaturierung der Isar« so lange verschoben hat. Jetzt ist wieder Bewegung in die Sache gekommen.

Der BA hat in einer Sondersitzung am Donnerstag, 10. Februar, einen sieben Punkte umfassenden Antrag von SPD und Bündnis ‘90 – Die Grünen angenommen – bis auf einen Punkt einstimmig.

In den meisten Punkten kam es dabei zur Einigung mit dem Vorschlag des Baureferates. Doch am Corneliuswehr scheiden sich die Geister. Das Baureferat hält es für unverzichtbar, die Mehrheit der Politiker im »Stadtteil-Parlament« will den Betonklotz an der Corneliusbrücke abbrechen lassen.

Das Corneliuswehr teilt die kleine Isar am Auer Ufer von der großen Isar ab. Und genau da liege das Problem. Die Wassermassen der Isar müssten an dieser Stelle zuverlässig geteilt werden, sagt Jürgen Marek vom Baureferat. Das könne das vom BA favorisierte Inseldelta nicht leisten. »Ein massives wasserbauliches Bauwerk ist auf jeden Fall erforderlich. Ein Inseldelta bräuchte eine massive Sicherung gegen eine Zerstörung durch die Wassermassen«, so Marek.

Für den BA 5 ist es nun aber wichtig, dass der gesamte Prozess wieder Schwung bekommt. Deswegen hat das Stadtteil-Gremium den Planungen mit dem Wehr zugestimmt, gleichzeitig aber auch die Planung für ihren Alternativvorschlag gefordert. Für die Bereiche, in denen grundsätzlich Einigkeit herrscht, »ist ein unverzüglicher Beginn der Bauarbeiten anzustreben«, heißt es in dem Sieben-Punkte-Antrag.

Der Umbau kann nur in der wasserarmen Zeit erfolgen, also vor allem im Winter, logischerweise vor der Schneeschmelze. Die Hoffnung, dass es hier bald losgeht, bremst Marek jedoch: »Der Beginn ist für das Winterhalbjahr 2005/06 vorgesehen und der Umbau soll drei Winter dauern.« 2008 soll also die Renaturierung der Isar abgeschlossen sein.

Ob mit oder ohne Corneliuswehr, am 8. März wird sich der Bauausschuss im Stadtrat mit dem Thema beschäftigen und dann hoffentlich Nägel mit Köpfen machen – damit die Isar den Münchnern möglichst bald als natürliches Naherholungsgebiet zur Verfügung steht. Carsten Clever-Rott

Artikel vom 15.02.2005
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