»Bullyfreunde« tun was: In Moosach wurde jüngster EHC-Fanclub gegründet

Moosach · Unterstützen statt meckern

Die »Bullyfreunde Moosach« bei der Gründung ihres Fanclubs. Stolz präsentiert Präsident Roland Krausa das Trikot von Florian Vollmer. 	Foto: maho

Die »Bullyfreunde Moosach« bei der Gründung ihres Fanclubs. Stolz präsentiert Präsident Roland Krausa das Trikot von Florian Vollmer. Foto: maho

Moosach · Roland Krausa bezeichnet sich selbst als »Eishockeyverrückten« – und er trägt dieses Etikett mit Stolz. Ursprünglich war der 53-jährige Rheinländer Fan der Moskitos Essen. Seit seinem Umzug in die bayerische Landeshauptstadt allerdings hat er sich dem EHC München verschrieben. Was ihn aber an seinem Verein stört: »Zu viele Fans reden nur, tun aber nichts für den Club.«

Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Romana Kößler und rund 20 Mitstreitern hob Krausa in der Gaststätte Dobmanns den EHC-Fanclub »Bullyfreunde Moosach« aus der Taufe.

Der Club ist vorrangig als Anlaufstelle für die EHC-Anhänger in Moosach gedacht: »Unser Hauptziel ist es, den EHC in Moosach bekannter zu machen«, erklärte Krausa bei der Gründungsveranstaltung. Speziell den jugendlichen Eishockeyfans wolle man Bezugspersonen zur Verfügung stellen. Neben der standesgemäßen Organisation von Auswärtsreisen wolle man auch den ein oder anderen potenziellen Geldgeber aus dem Ortsteil ansprechen. Außerdem wollen die »Bullyfreunde« ihrem Verein auch im nahe gelegenen Olympia-Einkaufszentrum etwas Präsenz verleihen.

EHC-Vorstandsmitglied Herbert Aidelsburger zeigte sich erfreut über das Engagement der Moosacher Fans. Er gestand ein, dass der spöttische Fangesang »Und in München kennt euch keine Sau!« einen wahren Kern habe – umso mehr freue sich der Verein, dass der neue Fanclub hier Abhilfe schaffen möchte.

Aidelsburger schenkte den Bullyfreunden zur Gründung ein Trikot, das von allen Spielern signiert wurde. Viel wichtiger allerdings: Er sicherte den »Bullyfreunden« Unterstützung für ihre angedachten Aktivitäten zu. Finanziell sei zwar nichts machbar, die Vereinsoberen seien allerdings sonst für alles ansprechbar.

Krausa nahm dieses Angebot auch sofort an und erzählte, was den »Bullyfreunden« am Münchner Eishockey missfällt: Etwa, dass der zweite Stadionsprecher des EHC zu wenig Stimmung mache. Oder die seiner Ansicht nach ungenügende Medienpräsenz des Eishockeyclubs in den Boulevard-Medien. Dagegen wird der »Moosacher Anzeiger« aber auch weiterhin wie gewohnt wöchentlich über den EHC München berichten – da brauchen sich die Moosacher diesbezüglich keine Sorgen machen.

Am meisten stören Krausa aber Teile der EHC-Anhängerschaft: »In unserer Nordkurve sitzen zu 70 Prozent reine Schwätzer.« Auch im Netz wird Krausa zu viel genörgelt: »Im Vereinsforum steht eine Menge Müll.«

Aidelsburger drückte es diplomatischer aus: »Im Forum streiten sich viele Fans um des Kaisers Bart, dabei gehen viele Diskussionen an der Sache vorbei.« Als Beispiel nannte Krausa die Klage der Internetfans, dass Trainer Schorsch Kink hochnäsig sei: Krausa erzählte, dass Kink seiner Lebensgefährtin in Heilbronn um den Hals gefallen sei, als er mitbekam, dass die beiden ihre erste Auswärtsreise organisiert hatten. Martin Hoffmann

Artikel vom 10.02.2005
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...