EHC gewinnt, muss aber Tabellenführung abgeben

Kollektiv zum Glück

Auf Augenhöhe, aber stets eine Kufenspitze voraus  der EHC gegen Stuttgart. Foto: mh

Auf Augenhöhe, aber stets eine Kufenspitze voraus der EHC gegen Stuttgart. Foto: mh

Wird Zeit, dass die Meisterrunde kommt! Nur knapp über 1000 Zuschauer wollten am letzten Freitag das mittlerweile 36. Ligaspiel des EHC München in der heimischen Olympia-Eishalle sehen. Dabei war mit den „Wizards“ aus Stuttgart ein nicht nur nominell attraktiver Mitstreiter aus der Oberliga-Süd zu Gast in München.

Vielleicht liegt das geringe Zuschauerinteresse darin, dass dem EHC bei nur noch vier ausstehenden Vorrundenspielen der Einzug in die Meisterrunde nicht mehr zu nehmen ist. Vielleicht ist aber auch die sportliche Mini-Durststrecke zur Mitte der Vorrundensaison daran schuld. Vermutungen. Tatsache ist aber, dass sich die Mannschaft von Trainer Schorsch Kink nun endgültig gefunden zu haben scheint, und zumindest in den letzten Heimspielen stets eine ansehnliche Leistung ablieferten. Bezeichnend ist auch, dass die Mannschaft spätestens seit dem Abgang des EHC-Urgesteins Daniel Schury nach Landsberg in die Bayernliga, tatsächlich als Team auftritt. Kaum ein Spieler aus dem Kollektiv kann besonders hervorgehoben werden. Weder positiv noch negativ. Keiner der Top-Scorer der Mannschaft lässt sich in den vorderen Regionen der offiziellen Ligastatistik finden. Dafür gibt es gleich mehrere Spieler, die beim EHC München regelmäßig das Tor treffen oder vorbereiten. Unter diesen sogar mit Mike Burman (schon 39 Scorerpunkte), Chris Gustafson (28) und Thomas Vogl (24) drei Verteidiger. Die erfolgreichsten Stürmer sind derzeit Ron Newhook (42 Punkte), Alexander Leinsle und Fabian von Schilcher (je 39) und der einige Zeit verletzte Tim Leahy (35). Die Münchner gewinnen ihre Spiele als Kollektiv oder verlieren sie zusammen (wie vor rund zehn Tagen im Auswärtsspiel gegen Klostersee). Doch trotz des klaren und ansehnlichen 5:3-Erfolgs gegen Stuttgart am Freitag, in dem zwei Mal Leinsle, Burman, Thomas Vogl und Mario Jann für die entscheidenden Tore sorgten, musste der EHC am Sonntag das erste Mal seit längerem wieder die Tabellenführung in der Oberliga Süd abgeben. Noch dazu kampflos. Der am Sonntag spielfreie EHC musste tatenlos den klaren 5:1-Sieg der Heilbronner Falken gegen Klostersee zur Kenntnis nehmen und es sich erst einmal auf dem zweiten Rang gemütlich machen. Lange möchte man dort allerdings nicht bleiben. Denn auch wenn sich die Münchner bereits für die Meisterrunde qualifiziert haben, ist die Tabellensituation entscheidend für die Meisterrundenzusammensetzung. Momentan wäre der Erzrivale aus Rosenheim als Tabellendritter nämlich nicht in einer Gruppe mit dem EHC. Und Siege gegen Rosenheim freuen nicht nur die Münchner Fans, sondern auch den Kassenwart. A propos Kassenwart: Fans des TSV 1860 München, die am kommenden Sonntag noch Lust auf Eishockey haben, zahlen gegen Vorlage des Sechzig-Tickets lediglich fünf Euro Eintritt beim EHC. Filippo Cataldo

Artikel vom 08.02.2005
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