Fitte Münchner Mannschaft holt fünf Punkte

Trainer verschnupft

Schussstarker und  torgefährlicher Verteidiger - Thomas Vogl. Foto: maho

Schussstarker und torgefährlicher Verteidiger - Thomas Vogl. Foto: maho

Auf den ersten Blick wirkt es wie ein kleiner Liebesentzug der Fans: Nur 1077 Anhänger unterstützen den Eishockeyclub München beim Oberligaspiel gegen den EV Ravensburg.

Auf den ersten Blick wirkt es wie ein kleiner Liebesentzug der Fans: Nur 1077 Anhänger unterstützen den Eishockeyclub München beim Oberligaspiel gegen den EV Ravensburg. Allerdings war der vergleichsweise geringe Andrang in der Olympia-Eishalle wohl keine Strafe für die schwache Vorstellung des EHC beim Tabellenschlusslicht Hügelsheim, sondern hatte einen simplen Grund: Ein paar Häuser weiter läuteten die Kicker vom FC Bayern die Bundesliga-Rückrunde ein. Ebenso wie der Magath-Trupp untermauerte auch der EHC seine Tabellenführung mit einem deutlichen Heimerfolg: Das Team aus der Landeshauptstadt besiegte den Angstgegner der vergangenen Saison mit 6:2. Von der ersten Minute an trieben die Münchner den Puck in Richtung des Ravensburger Tores. Es dauerte keine fünf Minuten, bis das erste Erfolgserlebnis kam: Verteidiger Thomas Vogl spielte den öffnenden Pass auf den Jungstürmer Florian Vollmer. Dieser brauchte nur noch Ravensburgs Torwart Waldemar Quapp für das 1:0 zu verladen. Die ideale Ausgleichschance für die Gäste bot sich knapp eine Minute später, als die Unparteiischen in kurzer Abfolge Fabian von Schilcher und Ron Newhook auf die Strafbank beorderten. Doch stattdessen spitzelte EHC-Verteidiger Chris Gustafson der verdutzten Ravensburger Abwehrreihe den Puck weg und erhöhte souverän und wunderschön auf 2:0. Wenige Sekunden bevor das doppelte Power Play für die Spielstädter ablief, gelang Phil Huber – ehemals in Diensten der Munich Barons – zumindest noch der Anschlusstreffer. Zwei Minuten später allerdings war wieder der EHC am Zug: Aus der Halbdistanz hämmerte Thomas Vogl nach Vorbereitung durch den wieder genesenen US-Boy Tim Leahy den Puck zum 3:1 in die Maschen. Hinterher kehrte etwas Ruhe in die actiongeladene Begegnung. Erst im zweiten Drittel kam wieder Pfeffer in die Partie, als Ravensburgs Andrej Naumann auf 2:3 verkürzte. Es war allerdings das letzte Mal, dass der von seiner Adduktorenverletzung genesene Stammkeeper Joey Vollmer hinter sich greifen musste: Münchens Alexander Leinsle legte in der 39. Minute nach einem Ravensburger Abwehrpatzer einen perfekten Sololauf auf der linken Seite hin und passte auf Fabian von Schilcher – dieser brauchte nur noch den Schläger zum 4:2 hinzuhalten. Dieser Treffer markierte die Entscheidung: Die weiteren Tore durch Chris Gustafson (50.)und Patrik Vogl (56.) waren nur mehr Dreingaben. Mit seinen zwei Toren machte sich der Kanadier Gustafson, der am Tag des Spiels 26 Jahre alt wurde, selbst ein standesgemäßes Geburtstagspräsent. Dafür gab es denn auch ein Sonderlob von Trainer Schorsch Kink: „Er hat sich perfekt in die Mannschaft eingefügt und war wieder einer der größten Aktivposten“. Alles in allem befand Kink, dass sein Team „spielerisch in Ordnung und kämpferisch stark“ agierte und sich den Sieg daher verdient hatte. Weniger glücklich zeigte sich Kink über die zuletzt stark negative Berichterstattung über seine Person in einigen Medien. Als Konsequenz kündigte der Coach an, dass er künftig keine Einzelgespräche mehr mit Journalisten nach den Spielen führen würde. Ungleich dramatischer verlief dagegen das Spitzenspiel am Sonntag gegen die Falken in Heilbronn: Die Münchener machten im Ländle einen 0:4-Rückstand wett: Vier Sekunden vor Schluss sicherte Alexander Leinsle dem EHC durch seinen Treffer zum 5:5 noch einen Punkt. Dass dann Mike Burman noch als einziger Akteur auf dem Eis beim Penalty-Schießen eben diesen versenken konnte, machte den Abend noch viel besser. Der EHC bleibt weiterhin Spitzenreiter der Oberliga. Martin Hoffmann

Artikel vom 24.01.2005
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