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Der Auer Quellenbunker wird bunt: Dort entsteht ein »Kommunales Wandbild«
Malen nach Zahlen
Leuchtend bunt wird das Wandbild am Quellenbunker, wie hier am Schwabinger Elisabethplatz.
Nicht nur Platz scheint in Haidhausen knapp, auch Wände – das ist jedenfalls die Erfahrung des Haidhauser Ökumenischen Büros.
Wochenlang suchte die Initiative im Viertel nach einer passenden Fläche für ein »Kommunales Wandbild«. Doch Behörden und private Baugesellschaften zeigten größtenteils Vorbehalte gegen diese besondere Form der Wandmalerei, erzählt Susana Nistal vom Büro.
Am Freitag gab nun das zuständige Jugendamt grünes Licht und den Quellenbunker, ein Tipp vom Kreisverwaltungsreferat, am Auer Mühlbach frei. Ab Mittwoch heißt es dann: Farben marsch.
Denn am 29. August soll die Westseite des eckigen Turms komplett in neuem Glanz erstrahlen – mit leuchtend bunten Motiven aus dem kulturellen, sozialen und politischen Leben aus dem Stadtteil: z.B. ein bayerisch-mexikanischer Maibaum oder auch das Patentamt. Gegründet von Studenten der evangelischen und katholischen Fachhochschulen, beschäftigt sich die Initiative in der Pariser Straße 13 seit 1983 mit der Nord-Süd-Problematik, der Situation der Menschenrechte und den Auswirkungen einer globalisierten Weltwirtschaft vor allem in Mittelamerika und Mexiko.
Von dort stammt auch die Idee des »Mural«, spanisch für Wandbild. Schwabing hat schon sein Eigenes. Vor zwei Jahren bemalte das Büro mit vielen Helfern eine Fläche am Elisabethplatz. Da das Büro dieses Jahr seinen 20. Geburtag feiert, sollte nun auch in Haidhausen eine Wand bemalt werden. Zwar zeigte sich der Bezirksausschuss Au-Haidhausen begeistert und wollte die Augen offen halten.
Doch anders, als sich vor zwei Jahren Edith Welser-Ude, die Frau des Oberbürgermeisters, für die Sache engagierte, fehlte diesmal ein prominenter Fürsprecher. Und so schien das Projekt bis zuletzt mangels Malfläche gefährdet.
Zur Debatte stand etwa das Einwohnermeldeamt am Orleansplatz: »Der Platz ist zentral und belebt, hier ist einfach ein urbanes Ambiente«, meint Nistals Kollegin Sabine Schratzenstaller. Doch das Schulreferat, das dort einige Räume belegt, befürchtete, das »Mural« könnte zu weiteren Malereien animieren.
Außerdem müssten sich Schulobjekte neutral zeigen. Dabei würden Anwohner, Passanten und die Umgebung miteinbezogen, so Schratzenstaller. Alle können mitmachen – aber nicht nur Künstler oder Maler: »Die Erfahrung hat gezeigt, dass Wandbilder jede und jeder malen kann«, so Nistal. Denn die Fläche wird in Quadrate aufgeteilt – Malen nach Zahlen.
Kleine und große Malermeister sind also ab heute bis 28. August, immer von 17 bis 21 Uhr willkommen. Infos unter Tel. 448 59 45.
Artikel vom 13.08.2003Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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