Im Frühjahr geht’s los

Noch fließt der Verkehr in der Pelkovenstraße. In einigen Jahren wird hier in einem langen Graben die U-Bahnstrecke zum Moosacher Bahnhof gebaut. Fotos: cr

Moosach · Die Stadt München muss sparen, große Investitionen stehen auf dem Prüfstand – auch die Verlängerung der U-Bahnlinie 3 vom Olympia-Einkaufszentrum zum Bahnhof Moosach.

Felix Gertkemper, persönlicher Referent von Stadtkämmerer Klaus Jungfer, widerspricht jedoch Gerüchten, dass die Verlängerung verschoben oder ganz gestrichen werden könnte.

»Die U-Bahn steht unverändert im Mehrjahresinvestitionsplan«, erklärt Gertkemper. Unverändert – das heißt, dass die ersten Vorarbeiten im kommenden Frühjahr beginnen sollen. Planmäßig wird der Abschluss sämtlicher U-Bahnbauarbeiten im Jahr 2010 erwartet. Dann können die Moosacher nach über einem Jahrzehnt wieder ohne U-Bahnbaustelle leben.

Unverändert heißt genauso, dass die finanziellen Mittel für die Verlängerung bereitstehen. Der Mehrjahresinvestitionsplan (MIP) für 2002 bis 2006 umfasst rund 173,5 Millionen Euro für die gigantische Baumaßnahme. Davon steuern Freistaat und der Bund knapp 125 Millionen Euro bei.

Die restlichen gut 48 Millionen Euro übernimmt die Stadt München. Im darauf folgenden MIP sind ebenfalls schon jetzt Gelder für die U-Bahn eingestellt. Insgesamt rechnet die Stadt mit weiteren 69 Millionen Euro bis zum Abschluss der Baumaßnahme. Davon muss sie gut 21 Millionen selbst tragen.

Insgesamt stellt die Stadt also etwa 70 Millionen Euro bereit – eine Menge Geld, wenn man bedenkt, dass sie sparen will und muss. Aber: »Wenn wir den Bau verschoben hätten, hätten wir zugleich die Zuschüsse riskiert«, erklärt Gertkemper. Der Bau der U-Bahn werde nur dann nicht fortgesetzt, wenn in den kommenden Jahren die städtischen Einnahmen extrem niedriger ausfallen würden als kalkuliert, so Gertkemper. »Wir erwarten nicht, dass das passiert.«

»Ich gehe davon aus, dass die Verlängerung kommt«, zeigt sich auch die Vorsitzende des Bezirksausschusses, Johanna Salzhuber (SPD), zuversichtlich. Sie zeigt Verständnis, dass in der Stadt die Moosacher U-Bahn diskutiert wurde: »Das Baureferat hat natürlich zuerst nach den großen Brocken gesucht, wie unsere U-Bahn oder die Ringtunnel.« Daher zeigte sie sich erleichtert über die Entscheidung, die Planungen nicht umzustoßen. Diese sehen vor, die U-Bahn vom Olympia-Einkaufszentrum zum Moosacher Bahnhof zu führen.

Ein Teil des Tunnels kann dabei unterirdisch gebaut werden. Der Tunnel unter der Pelkovenstraße wird jedoch in offener Bauweise errichtet. »Die Straße wird dann für den Verkehr gesperrt werden«, erklärte Salzhuber beim zweiten Moosacher Unternehmerstammtisch am vergangenen Donnerstag. cr

Artikel vom 11.12.2002
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