Vom Buhmann der Kinder zum Wohltäter von einst

Lieber guter Nikolaus

Keine Furcht vor dem Nikolaus – viel mehr sind die Kinder neugierig.	Foto: Gabriele Hofmeister

Keine Furcht vor dem Nikolaus – viel mehr sind die Kinder neugierig. Foto: Gabriele Hofmeister

Moosach · »Lieber guter Nikolaus, / schau doch nicht so grimmig aus! / Komm in unsern Kindergarten, / wo so viele Kinder warten. / Leg uns gute Sachen rein, / wir wollen auch recht dankbar sein. / Stecke deine Rute ein, wir wollen immer artig sein.«

Mit diesem oder einem anderen von unzähligen Gedichten bereiten sich viele Kinder auf den 6. Dezember vor, dem Tag des heiligen Nikolaus. Mit Spannung, Freude aber häufig auch mit Unbehagen oder gar Furcht warten sie auf den Nikolaus, der entweder in den Kindergarten oder abends in die Familie kommt. Seit Wochen hören sie schon von den Eltern und Großeltern: »Sei brav, sonst bringt dir der Nikolaus nichts…« oder »wenn das der Nikolaus sieht…«.

Solche mehr oder weniger unverblümten Drohungen sollen »unartige« Kinder zur Räson bringen. Denn, wer hätte vor dem Nikolaus mit seinem großen Sack keine Angst?

Aber wäre es nicht viel schöner, wenn die ganze Familie sich auf den Besuch des heiligen Mannes freut? Denn die Historie weiß anderes über den Bischof zu berichten, als ihn zum Buhmann der Kinder zu machen.

Nikolaus wurde im Jahre 270 in Patara, Kleinasien, als Sohn wohlhabender Eltern geboren und im christlichen Glauben erzogen. Schon in jungen Jahren verlor er seine Eltern. Das Vermögen, das sie ihm hinterließen, verteilte er an Hilfsbedürftige und Arme. Sein besonderes Anliegen galt den Kindern. Nikolaus fühlte sich zum Priesteramt berufen, erhielt dafür die Weihen, wurde Abt im Kloster seines Onkels und nach dem Tod des Bischofs von Myra dessen Nachfolger.

»Wir im Moosacher Kindergarten St. Mauritius können mit liebevollen Erzählungen, fröhlichen Nikolausliedern und gemeinsamem Werkeln mit den Kindern das wahre Bild des heiligen Nikolaus erleben«, erklärt Gabriele Hofmeister. »Seine Botschaft mit allen Sinnen erfahren, seine Person und Ausstrahlungskraft wird den Kindern bewusst. Nur, wenn die Kinder über das Nikolausgeschehen informiert und von der Güte des großen Heiligen überzeugt sind, können sie ihm ohne Furcht entgegenschauen.«

Bereits viele Tage vor dem Besuch sind die Kinder in heller Aufregung und Freude. Schon beim gemeinsamen Vorbereiten des Festes wird das gegenseitige Helfen deutlich, weiß Hofmeister: »In der Geborgenheit der Gruppe und der Sicherheit des Glaubens an die Güte des Nikolaus kann jedes Kind seine Stärken individuell einbringen und erlebt im gemeinsamen Tun das beglückende Gefühl der Solidarität im Geben und Nehmen.«

Artikel vom 04.12.2002
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