Seit fünf Jahren gibt es Regsam in Moosach – Moderatoren ziehen Bilanz

Vernetzungen systematisch ausbauen

Moosach · Seit fünf Jahren gibt es Regsam in Moosach.

Regionalisierung Sozialer Arbeit in München (Regsam) ist ein gemeinsames Projekt der Landeshauptstadt München mit den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege und den Initiativen vor Ort. Es verfolgt das Ziel, die sozialen Dienstleistungen in München auf regionaler Ebene zu stärken.

Die sozialen Einrichtungen innerhalb der Regionen arbeiten vernetzt und bieten eine bedarfsgerechte Unterstützung für die Bürgerinnen und Bürger. Anlässlich der Vollversammlung am 14. November in der Kinder- und Jugendfreizeitstätte Mooskito zogen Jutta Brandl-Hammer und Winfried Leisgang eine positive Bilanz.

Den rund 50 Anwesenden (darunter Stadträtin Diana Stachowitz, die Bezirksausschussvorsitzende Johanna Salzhuber und Landtagsabgeordneter Rainer Volkmann) wurde die Arbeit der letzten Jahre präsentiert.

Seit fünf Jahren also gibt es die Regsam-Strukturen auch in Moosach. Die früher eher zufälligen Vernetzungsbeziehungen der Fachbasis wurden seither systematisch ausgebaut. Heute arbeiten weit über 60 Einrichtungen zusammen, um die soziale Versorgung im Stadtteil zu verbessern.

Für die Region Moosach ergaben sich in den letzten Jahren wichtige neue Ansatzpunkte für die soziale Arbeit.

Moosach hat keine Beratungsstellen für Ausländer oder Flüchtlinge. Die Regsam-Region griff diese Situation auf und verbesserte das Angebot zunächst mit eigenen Projekten (»Mama lernt Deutsch, Infoabend mit Dolmetschern an den Schulen). Nachdem Zuschüsse für die Förderung der Migrationsarbeit in einzelnen Stadtvierteln in Aussicht gestellt wurden, bewarb sich Moosach mit Erfolg.

Seit Januar 2002 ist eine Ganztagsstelle mit Cigdem Yoksulabakan und Anto Blasevic besetzt. Beide sind Ansprechpartner für die sozialen Einrichtungen im Stadtteil hinsichtlich Fragen und Problemstellungen, die im Zusammenhang mit Migration stehen. Die Sachverständigen unterstützen alle Einrichtungen und deren Mitarbeiter mit fachlicher Hilfestellung. Zum Beispiel startet in Kürze eine muttersprachliche Beratung für kroatische SeniorInnen im Alten- und Servicezentrum in Moosach.

Seit einem Jahr widmet sich eine Arbeitsgruppe dem Erstellen eines Stadtteilführers für die sozialen und kulturellen Einrichtungen in Moosach. Mittlerweile wurden alle Einrichtungen im Stadtteil angeschrieben und gebeten, ihren Dienst anhand eines vorgegebenen Rasters zu beschreiben. Die Rückmeldungen wurden gesammelt und für den Druck im PC erfasst. Nun steht noch die Auflistung von sozialen Dienstleistungen an, die ihren Sitz außerhalb Moosachs haben. Nach einer Endredaktion steht dem Druck der Broschüre, die der Information von Bürgerinnen und Bürgern (vor allem auch der Neuzugezogenen), nichts mehr im Wege.

In diesem Jahr zog das Sozialbürgerhaus nach Moosach. Seitdem sind für die Bürgerinnen und Bürger die Dienstleistungen des Sozialreferats direkt hier ansässig. Lange Anfahrtswege zu den einzelnen Dienststellen entfallen und Hilfe kann bürgerfreundlich im gleichen Haus koordiniert werden. Für Regsam kam damit ein Partner in die Region, der für die sozialräumliche Planung sozialer Dienstleistung unverzichtbar ist. Im kommenden Jahr wird die Münchner Aktionswerkstatt G’sundheit (MAG’s) ihre Arbeit in Moosach aufnehmen. Ziel ist es, die Bürgerinnen und Bürger für Verbesserungen der Gesundheit aktiv werden zu lassen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf den Zusammenhang von Krankheit und Armut bei Kindern gelegt. Zunächst soll die Situation in Moosach erfasst und anschließend Projekte angestoßen werden, die eine Verbesserung der gesundheitlichen Rahmenbedingungen für Kinder und Jugendliche herbeiführen helfen. Die Mitarbeiterin der MAG’s, Christl Riemer-Metzger, kann dabei für ihre Arbeit die bewährten Organisations- und Planungsstrukturen von Regsam nutzen.

Artikel vom 27.11.2002
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