Auer Bürgerversammlung: Roncalli nochmal Thema

Engagiert statt nur bequem

Au · »Es freut mich, wie sensibel die Bürger auf die angespannte Finanzsituation der Kommunen reagieren«, meinte Bürgermeisterin Gertraud Burkert angesichts des Anliegens von Kerstin Helldörfer, Lehrerin an der Grundschule am Mariahilfplatz 18.

Helldörfer lieferte gleich die Lösung zu ihrem Problem auf der diesjährigen Bürgerversammlung am vorletzten Donnerstag in der Au: Der Pausenhof müsse dringend neu gestaltet werden. Er sei »zu eng« und »zu grau«, zumal Kinder ganztags untergebracht werden können. Helldörfer schlug vor, Firmen aus der Au als Sponsoren zu rekrutieren.

Zuvor hatten Vorsitzende der einzelnen Unterausschüsse im Bezirksausschuss von ihrer Arbeit berichtet: Wilhelm Walther vom Verkehr kündigte den Fahrplan zur Parklizenzierung an. Am 19. November finde eine Infoveranstaltung für den Einzelhandel statt, am 27. November, 2. und 9. Dezember sind Einwohnerversammlungen, letztere für die obere und untere Au. Andreas Hübner vom UA Planung versicherte, dass die Überplanung des Bernbachergeländes »nicht akut« sei.

Das bestätigte auch der Vertreter des Planungsreferats. Der BA werde sich aber im Falle eines Falles für eine rechtzeitige Bürgerbeteiligung einsetzen. BA-Vorsitzende Adelheid Dietz-Will befand: »Au und Haidhausen wachsen zusammen«, zehn Jahre nach der von oben verordneten Zusammenlegung.

Einige haben sich bis heute noch nicht daran gewöhnt. Martin Messinger zeigte sich nämlich »nicht so überzeugt vom Erfolg Au-Haidhausen. Zudem bemängelte er die »Haidhauser Dominanz«. Auch das Aufreger-Thema des Sommers »Roncalli« durfte nicht fehlen. Sein Antrag, nur die Dulten, Christbaumverkauf, Stadtteilkultur und Wochenmärkte auf dem Mariahilfplatz zuzulassen, wurde zwar angenommen, allerdings mit einer knappen Mehrheit von 30 Stimmen.

Bei insgesamt laut Protokollführerin Grüninger 98 verteilten Stimmkarten, waren dementsprechend viele Enthaltungen dabei. Frau Schreiner bemängelte die vielen »Löcher« am Mariahilfplatz, und möchte die Parkplätze beschränkt sehen auf die geteerten Flächen.

Alle einig waren sich über den Antrag von Frau Buchacher: Sie wendete sich gegen eine Privatisierung des Münchner Trinkwassers. Doch Bürgermeisterin Burkert, die zuvor Au-Haidhausen einen »eifrigen, aber nicht immer bequemen« Stadtbezirk nannte, versicherte: »Auch wenn´s noch so schlecht geht, die Wasserversorgung gehört zur Grundversorgung«, und werde »nicht verkauft«. ms

Artikel vom 23.10.2002
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