Jochen Tappe ist neuer Diakon der evangelischen Gemeinden in Moosach

Ein Mann für die Jugend

Sobald sein neues Büro funktionstüchtig ist, möchte Diakon Jochen Tappe richtig durchstarten.	Foto: rme

Sobald sein neues Büro funktionstüchtig ist, möchte Diakon Jochen Tappe richtig durchstarten. Foto: rme

Moosach · Viel ist in Jochen Tappes neuem Dienstzimmer noch nicht eingerichtet. Aber ein riesiges gelbes Straßenschild mit der Aufschrift »Heidelheim« hängt bereits unübersehbar direkt über dem Fenster.

Wenn man den Wegweiser ernst nähme, müsste man direkt mit dem Kopf durch die Wand gehen, um nach Heidelheim zu gelangen.

Doch das Schild hat eher »symbolische« Bedeutung, erklärt Jochen Tappe. Der frischgebackene Diakon, auf den die evangelischen Gemeinden in Moosach 15 Monate lang warten mussten, hat den Wegweiser von seinem Vorgänger übernommen – einfach deswegen, weil er so schön gelb leuchtet. Und vielleicht auch, um zu zeigen: Ich möchte auf dem aufbauen, was andere vor mir begonnen haben.

Nachdem die Moosacher Diakonen-Stelle 15 Monate lange verwaist war, wird das »organische Anknüpfen« wohl nicht leicht werden – gerade in der Jugendarbeit, für die Jochen Tappe vor allem zuständig ist. »Jugendliche werden ja auch nicht jünger«, lacht er. »Viele ziehen sich ohnehin ab einem gewissen Alter aus der Gemeinde zurück, gehen anderen Interessen nach.«

Deshalb will sich der neue Diakon verstärkt um den »Nachwuchs« bemühen. »Wir haben im nächsten Jahr rund 60 Konfirmanden in unseren drei Pfarrgemeinden«, erzählt er. »Denen möchte ich ein begleitendes Zusatzprogramm zum Konfirmandenunterricht bieten: offene Treffs, Freizeiten, Zeltlager, um sie längerfristig für eine aktive Teilnahme am Gemeindeleben zu begeistern.«

Jochen Tappe weiß, wovon er spricht. Denn auch er selbst ist auf diesem Weg in seine Gemeinde hineingewachsen und hat dabei Freundschaften geschlossen, die bis heute halten. »Solche positiven Erfahrungen möchte ich auch den Jugendlichen hier vermitteln«, betont er: »Gemeinschaftserlebnisse und Spiritualität!«

Am 1. September hat Tappe seine Arbeit in Moosach aufgenommen. Es ist seine erste Stelle als Diakon. Davor jedoch war der 35jährige, gebürtige Regensburger jahrelang als Speditionskaufmann tätig. »Das Kaufmännische allein hat mich aber auf Dauer nicht ausgefüllt«, meint er. »Ich wollte was mit Menschen zu tun haben.«

Deshalb beschloss er irgendwann, den Schritt von der gesicherten Existenz zurück ins Studentenleben zu wagen. Und bis jetzt habe er diese Entscheidung auch noch nicht bereut, beteuert Tappe. Man merkt ihm an, wie sehr er sich auf seine neue Tätigkeit freut. »Die Jugendlichen hier sind sogar von selbst auf mich zugekommen«, erzählt er begeistert. »Das ist doch schon mal ein guter Anfang.«

Am 3. November wird der neue Diakon offiziell in sein Amt eingeführt. Bis dahin will Tappe auch sein Büro im Jugendzentrum an der Riesstraße fertig eingerichtet haben. rme

Artikel vom 09.10.2002
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