Dauerbaustelle Marienhof: Bauarbeiten zur Bahnsteigerweiterung der U6

Was wird aus dem Marienhof?

Seit Jahren überfüllt und durch das neue Stadion noch mehr belastet: Der Bahnsteig der U6 am Marienplatz.

Seit Jahren überfüllt und durch das neue Stadion noch mehr belastet: Der Bahnsteig der U6 am Marienplatz.

Er ist für viele eine Oase der Ruhe, ein Ort des Aufatmens und Verschnaufens mitten im hektischen Treiben der Innenstadt geworden: der Marienhof.

Das kleine, mit Rasen, Bäumen und Bänken bestückte Areal hinter dem Rathaus bildet einen wohltuenden Gegensatz zum Marienplatz mit seiner brodelnden Betriebsamkeit.

Doch mit der Ruhe und Frieden wird es auch am Marienhof bald vorbei sein. – Zumindest so lange, bis die Bauarbeiten zur Bahnsteigerweiterung der U 6 abgeschlossen sind. Und das wird mindestens bis zum Jahr 2006 dauern, versichert Günther Döbler, der Leiter der Hauptabteilung U-Bahn im Baureferat.

Seiner Auskunft nach beginnen die eigentlichen Bauarbeiten im April 2003. Vorher werden jedoch bereits zwei sogenannte »Startschächte« an den beiden hinteren Ecken des Rathauses, an der Wein- und an der Dienerstraße, angelegt und die Baustelle auf dem Marienhof eingerichtet.

»Der Park wird dann nicht mehr zugänglich sein«, erklärt Döbler. Der Baumbestand des Marienhofs bleibe allerdings weitgehend erhalten, versichert er. Lediglich zwei bis drei Bäume, die sich jetzt direkt im Bereich des geplanten Schachts an der Weinstraße befinden, müssen gefällt werden. – Und die sollen nach Ende der Bauarbeiten sofort durch neue ersetzt werden.

Auch im U-Bahnhof selbst hielten sich die Unannehmlichkeiten für die Fahrgäste in Grenzen, beteuert Döbler. Der Bahnsteig der U 6 werde nur ein wenig enger, weil hier eine massive Schutzwand als Abgrenzung zur eigentlichen Baustelle eingezogen werde. Dadurch fallen allerdings die Bänke auf dem Bahnsteig weg, was das Warten vor allem für ältere und gehbehinderte Menschen beschwerlich machen dürfte.

Das sei jedoch unumgänglich, bedauert Döbler, da der Ausbau des Bahnsteiges dringend erforderlich sei. – Nicht nur im Hinblick auf das neue Stadion in Fröttmaning, durch dessen Bau der Marienplatz zur zentralen Umsteigestelle für alle Stadiongäste werde.

»Die Erweiterung ist ein seit langem geplantes Projekt«, bestätigt auch Angela Horbach-Wilson, die Vorsitzende des Unterausschusses Stadtgestaltung und Kommunales im BA 1. »Der Bahnsteig ist einfach total überlastet.«

Sorgen habe sich der Bezirksausschuss allerdings wegen des An- und Ablieferungsverkehrs zur Baustelle am Marienhof gemacht, erklärt sie weiter. Deshalb hat das Gremium beantragt, ein Konzept für den Baustellenverkehr wie auch für die End reinigung in die Ausschreibung aufzunehmen.

Die eigentlichen Bauarbeiten werden unterirdisch und völlig abgeschirmt von den Fahrgästen stattfinden. Parallel zu dem bisher vorhandenen Tunnel der U 6 wird rechts und links je ein weiterer, schmalerer Tunnel für Fußgänger angelegt.

Der Durchbruch zum bisherigen Bahnsteig erfolgt erst, wenn die beiden Röhren im Rohbau fertig sind. Insgesamt 11 Querverbindungen wird es dann zwischen den einzelnen Tunneln geben. »Dadurch wird der jetzige Bahnsteig erheblich entlastet und die Fahrgäste kommen viel schneller voran«, verspricht Döbler. Und am Marienhof wird dann alles wieder sein wie früher. rme

Artikel vom 08.08.2002
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