Erfahrungen im EM-Jugendlager

Jugend der Welt

Es ist schon eine ganze Weile her, seit Florian Schwarthoff 1986 im Internationalen Jugendlager von Stuttgart zum ersten Mal EM-Luft schnupperte.

Trotzdem dauert es nicht lange, bis er seine Erinnerungen an die damalige Zeit im Camp ausgräbt: »Das Jugendcamp war superlustig und vor allem anstrengend. Nachdem ich wieder zu Hause war, habe ich eine Woche lang täglich zwölf Stunden geschlafen. Ich werde nie die Atmosphäre bei meiner ersten EM vergessen – auch wenn ich nur Zuschauer war«, erinnert sich Florian Schwarthoff, der in Atlanta 1996 olympisches Bronze errang und den Deutschen Rekord über 110 Meter Hürden hält.

Auch in diesem Jahr reisen wieder eine ganze Reihe jugendliche Leichtathleten aus den Mitgliedsstaaten der EAA und den Landesverbänden des DLV zu den Europameisterschaften nach München ins Youth Camp und bekommen einen ersten Einblick in die Welt des Spitzensports. Viele der Jugendlichen treffen hier zum ersten mal auf Gleichgesinnte ihres Alters aus den unterschiedlichsten Ländern.

Schließlich verbirgt sich hinter dem Jugendlager die Idee, Athleten aus ganz Europa zusammenzubringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, den Sport auch mit den Augen anderer Nationalitäten zu sehen.

Florian Schwarthoff teilte sich 1986 das Sechs-Bett-Zimmer in der Jugendherberge mit Weitspringer Hans-Peter Lott und vier Jugendlichen aus Polen. Mit dem Ziel, das Internationale in den Vordergrund zu stellen, spielt das Sportliche eine eher zweitrangige Rolle. Schwarthoff sieht dies positiv: »Persönlich war das Camp dafür eine tolle Erfahrung. Ein unvergessliches Erlebnis ist das ganze Drumherum. Bei den Meisterschaften zu sein, eine besondere Akkreditierung zu haben.«

Was es tatsächlich für ein Gefühl ist, bei einem Leichtathletik-Spitzen-Event als Sportler dabei zu sein, hat Florian Schwarthoff schon ein Jahr später bei der WM in Rom erfahren. »Dort habe ich gemerkt, dass es etwas ganz anderes ist selbst teilzunehmen«, blickt der Hürdensprinter zurück. Diese Erfahrung, als aktiver Athlet an internationalen Meisterschaften teilzunehmen, teilt Schwarthoff heute nur noch mit wenigen der Camp-Teilnehmer von 1986.

Hans-Peter Lott, sein Zimmerkollege aus der Jugendherberge, ist mit Schwarthoff als einziger in der Leichtathletik-Welt noch länger hängen geblieben. Selbst von den internationalen Teilnehmern sind nur noch wenige aktiv. »Trotzdem ist und bleibt das Jugendlager ein ganz besonderes Erlebnis. Ich bin gespannt, was die Jungs und Mädels in diesem Jahr in München anstellen. Eines ist sicher: Sie werden super viel Spaß haben!«

Artikel vom 31.07.2002
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