Ungewöhnliche Kooperation

Moosach · Manager im Anzug und Krawatte und leger gekleidete Mitarbeiter sozialer Einrichtungen gemeinsam an einem Tisch sind kein alltäglicher Anblick.

Am 11. Juli trafen sich auf Einladung des Arbeitskreises »Wirtschaft & Soziales« in Moosach ansässige Firmenvertreter und Beschäftigte aus sozialen Einrichtungen, um Möglichkeiten der Kooperation auszuloten.

Der Bundestagsabgeordnete und Schirmherr Dr. Axel Berg wies in seinen Eingangsworten darauf hin, dass beide Seiten voneinander profitieren können. Winfried Leisgang, REGSAM-Moderator und Initiator der Runde, hob den Gewinn einer Zusammenarbeit von Wirtschaft und sozialen Dienstleistern hervor.

»Eigentlich bin ich für die Vernetzung der sozialen Einrichtungen im Stadtteil zuständig. Ich habe aber gemerkt, dass meine Erfahrungen, verschiedenste Interessengruppen für ein Thema zusammenzubringen, sehr hilfreich sind im Bezug auf die Wirtschaft. Ich hoffe, dass beide Seiten in Zukunft sich gegenseitig unterstützen können«, betonte er.

Die Idee basiert darauf, dass soziale Dienste oft zusätzliche Unterstützung benötigen, um ihre vielfältigen Aufgaben zu erfüllen. Dabei gehe es nicht darum, von den Firmen Geld einzufordern. Vielmehr sei man daran interessiert, weitergehende Unterstützung (Mitarbeiterüberlassung, Bereitstellung von Räumen, u. a.) zu erhalten. Es handle sich dabei um bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen.

Umgekehrt böten die sozialen Dienste den Unternehmen an, sie hinsichtlich ihrer Nöte und Bedürfnisse zu unterstützen. Zu denken sei dabei vor allem an Informationstransfer und Unterstützung in sozialen Fragestellungen sowie die Bereitstellung von Infrastruktur.

In der anschließenden Diskussion hatten die Firmenvertreter die Möglichkeit, ihre Sichtweise und Anliegen zu schildern. Dabei wurde in einem Fall schnell deutlich, dass bereits an diesem Abend Hilfe angeboten werden konnte.

Ein Firmenchef sucht immer wieder Mitarbeiter für angelernte Tätigkeiten. Die anwesenden Vertreter der Arbeitsvermittlung im Sozialbürgerhaus suchen für ihr Klientel gerade solche Arbeitsplätze. Hier bahnte sich eine eventuell für beide Seiten hilfreiche Zusammenarbeit an.

Artikel vom 24.07.2002
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