Raus aus dem Schatten der Männer

Volleyballerinnen des TSV Unterhaching planen für die 2. Bundesliga

Hoch hinaus geht es für die Volleyball-Frauen des TSV Unterhaching: Die Lizenz vorausgesetzt, treten sie bald zum ersten Mal in der 2. Bundesliga Süd an. Foto: Günther Wolf

Hoch hinaus geht es für die Volleyball-Frauen des TSV Unterhaching: Die Lizenz vorausgesetzt, treten sie bald zum ersten Mal in der 2. Bundesliga Süd an. Foto: Günther Wolf

Unterhaching · Unterhaching und Volleyball – klar, das gehört zusammen. Allerdings waren es bisher die erfolgreichen Männer des TSV Unterhaching, die Schlagzeilen schrieben. Jetzt ziehen die Frauen nach, die demnächst in der 2. Bundesliga antreten wollen.

Sportlich haben die "Hachinger Hasen", wie sich die Mannschaft selbst nennt, ihre Hausaufgaben gemacht. Mit 13 Siegen in 16 Spielen schlossen sie die 3. Liga Ost als Vizemeister ab, hinter dem Dresdner SSV, der jedoch keine Lizenz für die 2. Bundesliga Süd beantragte – im Gegensatz zum TSV. Um zum ersten Mal in die zweithöchste Spielklasse aufsteigen zu dürfen, müssen die Unterhachingerinnen aber noch die organisatorischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen schaffen, erläutert Carolin Januschke vom TSV: "Zum einen sind die Lizenzgebühren für die 2. Bundesliga höher. Dazu kommen weitere Fahrten, also höhere Spritkosten. Außerdem wollen wir bei unseren Heimspielen noch mehr Event bieten."

Anders als die 3. Liga gehört die 2. Bundesliga Süd zur professionell aufgestellten Volleyball Bundesliga GmbH, teilnehmende Vereine müssen bis zum 2. Juni ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit nachweisen. So gehöre aktuell die Akquise von Sponsoren und Partnern zur Hauptaufgabe des Teams hinter der Mannschaft, meint Januschke, die sowohl aktive Spielerin als auch stellvertretende Abteilungsleitung ist: "Wir haben schon große Schritte gemacht und neue Partner gewonnen." Zuletzt waren die Spielerinnen bei mehreren Laufveranstaltungen in und um München am Ausschank aktiv, die Einnahmen gingen an den Verein.

Zudem setzen die Hachinger Hasen erneut auf Crowdfunding: Familienangehörige, Freunde und Fans können sich an der Zielsumme von 4444 Euro beteiligen, als Dankeschön gibt es zum Beispiel einen unterschriebenen Mini-Volleyball oder eine Postkarte. Das Projekt läuft bis Freitag, 10. Juni, spenden kann man online unter toyota-crowd.de/hachingerhasen2

Kontinuierliche Arbeit zahlt sich aus

Als Grund für den sportlichen Erfolg führt Carolin Januschke die "kontinuierliche Arbeit" an. Trainer Max Siebold ist seit langem im Verein, er verfügte in der abgelaufenen Saison über eine homogene Mannschaft mit 16 fast gleichwertigen Spielerinnen. So konnte die Hachingerinnen die obligatorischen Corona-Ausfälle gut auffangen. In der 2. Bundesliga soll das Team weitgehend zusammenbleiben, meint Januschke, ein paar Verstärkungen wären aber wohl nötig, um mit namhaften Mannschaften wie dem SV Lohhof mithalten zu können.

Im DVV-Pokal 2021/22 haben die TSV-Damen bereits bewiesen, dass sie eine Ebene höher konkurrenzfähig wären: Sie eliminierten gleich vier Zweitligisten – darunter den späteren Meister TV Dingolfing – und schafften es als einziger Drittligist ins Achtelfinale, wo sie sich mit dem renommierten Erstligisten USC Münster messen durften. 550 Zuschauer kamen Anfang November 2021 in die Bayernwerk-Arena am Utzweg und sahen, dass in Unterhaching nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen auf hohem Niveau Volleyball spielen. Benjamin Schuldt

Artikel vom 21.05.2022
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