Sonderpreis für zwei Moosacher Schüler bei »Jugend forscht«

Leben auf dem Mars

Tobias Bendzko und Tobias Zeitz (v. re.) vor ihrer selbst erstellten Infowand, auf der sie die Ergebnisse ihres Forschungsprojektes festgehalten haben.	Foto: cr

Tobias Bendzko und Tobias Zeitz (v. re.) vor ihrer selbst erstellten Infowand, auf der sie die Ergebnisse ihres Forschungsprojektes festgehalten haben. Foto: cr

Moosach – Da sag noch einer, Fernsehen macht dumm! Eine Fernsehsendung hat Tobias Zeitz auf die Idee gebracht, über das Problem nachzugrübeln, wie man den Mars für Menschen bewohnbar machen könnte.

Zusammen mit seinem Klassenkameraden Tobias Bendzko hat er sich lange mit dem Thema beschäftigt und auf einen Vorschlag von Physiklehrer Roman Worg für »Jugend forscht« eine Arbeit angefertigt. Und die war so ausführlich und ordentlich, dass die Jury beschlossen hat, den Sonderpreis »Raumfahrt« an die beiden »Tobi-Asse« aus Moosach zu vergeben.

Am Anfang ihrer dreimonatigen Arbeit standen einige Voruntersuchungen mit Schnee und Eis. »Wir haben Schmelzzeiten festgestellt und daraus Erkenntnisse für das Schmelzen der Eiskappen auf dem Mars gewonnen«, erklärt Tobias Zeitz. Auf dem sehr kalten Mars existiert nämlich an den beiden Polen Wasser in Form von Eis.

Der nächste Schritt war die Frage der Erwärmung von Erd- und Gesteinsproben. »Trockenes Erdreich erwärmt sich wesentlich schneller als nasses«, erläutert Tobias Bendzko die Erkenntnisse der beiden 14-Jährigen. »Wenn man zu den Voruntersuchungen noch die Gesteine, Temperatur, Luft und Einfluss der Sonneneinstrahlung untersuchen würde und wüsste, wieviel Energie man bräuchte, um den Mars zu erwärmen, dann könnte man mit dem Wasser der Polkappen den Mars für den Menschen bewohnbar machen«, war das Fazit der beiden Nachwuchs-Forscher.

Auch an das Problem des fehlenden Sauerstoffs haben Tobias Zeitz und Tobias Bendzko gedacht. Sie haben das Modell einer Biosphäre aus Glas in einer Größe von 60 mal 60 Zentimetern gebaut.

Dabei wurden die Energie-, Wasser- und Gesundheitsversorgung ebenso berücksichtigt wie der Treibhauseffekt unter der Kuppel, der die Erwärmung des Planeten zusätzlich vorantreiben würde.

Obwohl sich die beiden Schüler der 8c im Moosacher Gymnasium so ausführlich mit dem Thema befasst haben, liegen ihre Interessen doch auch woanders. »Ich habe mich zwar schon immer für die Raumfahrt interessiert«, erzählt Tobias Zeitz, »aber ob ich das auch beruflich machen möchte, weiß ich noch nicht.« Tobias Bendzko schließt das noch deutlicher aus: »Das Projekt hat Spaß gemacht, aber im Beruf möchte ich doch lieber was anderes machen.« Vielleicht verfolgen die beiden eines ihrer anderen Hobbys weiter. Beide sind sehr sportbegeistert, Tobias Bendzko ist vor wenigen Tagen so-gar Münchner Meister im Staffelschwimmen geworden.

Das ist alles viel näher als der kalte, rote Mars. Doch vielleicht werden irgendwann Menschen auf dem Mars leben, und zwei Jungs aus Moosach wussten schon längst, wie’s funktioniert. cr

Artikel vom 02.05.2002
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