Die Grundschule an der Ichostraße sucht dringend Schulweghelfer

(K)ein Herz für Kinder?

Kein leichter  und vor allem kein beliebter Job: Schulweghelferin Brigitte Mastria sorgt seit über fünf Jahren dafür, dass die Schulkinder den Tegernseer Platz sicher überqueren können. 	Foto: ds

Kein leichter und vor allem kein beliebter Job: Schulweghelferin Brigitte Mastria sorgt seit über fünf Jahren dafür, dass die Schulkinder den Tegernseer Platz sicher überqueren können. Foto: ds

Obergiesing · Tagaus, tagein steht sie da am Tegernseer Platz, die Frau in Gelb. Bei Wind und Wetter, zweimal am Tag, fünf Tage die Woche wacht sie mit Argusaugen und erhobener Kelle über die Schulkinder am Straßenrand.

Erst wenn die Fußgängerampel auf Grün schaltet gibt sie das Zeichen. Dann können die 6 bis 10-Jährigen ihren Weg sicher fortsetzen.

Die Frau in Gelb, das ist Schulweghelferin Brigitte Mastria. Seit über fünf Jahren sorgt die 41-Jährige dafür, dass die SchülerInnen der Icho-Grundschule die gefährliche Kreuzung am Tegernseer Platz sicher überqueren können und hat dabei öfters mit drängelnden Auto- oder Busfahrern zu kämpfen.

Auch die Beschimpfungen uneinsichtiger Fußgänger, die versuchen die Straße an anderer Stelle als dem Fußgängerüberweg zu überqueren, muss sich die ehrenamtliche Helferin schon mal gefallen lassen.

»Frau Mastria ist ein echter Glücksfall«, lobt Ursula Niedermair, die Direktorin der Grundschule. Der Pädagogin ist die schwierige Lage der Schule, eingebettet in drei Hauptverkehrs-Straßen, wohl bewusst. »Wir haben bereits alles versucht, den Schulweg für die Kinder sicherer zu machen«, berichtet sie. Doch Vorschläge, wie die Einführung einer Zone 30 oder die Anbringung von Geländern entlang der Fußgängerwege wurden bislang vom Bezirksausschuss abgelehnt. »Die Kinder müssen lernen, den Schulweg eigenverantwortlich zu gehen«, so die Begründung.

Einzige Lösung für Schulleitung und Elternbeirat: Der Einsatz von Schulweghelfern. Doch auch das gestaltet sich mehr als schwierig, denn zuverlässige Freiwillige sind rar. Nach einigen negativen Erfahrungen die die Schule machen musste, ist Frau Mastria bislang die einzige feste Schulweghelferin.

»Sie steht täglich von 7.40 bis 8.10 Uhr an der Kreuzung und dann nochmal von 12.15 bis 12.30«, erklärt Monika Morawitz vom Elternbeirat der Icho-Grundschule. »Zusätzlich bräuchten wir aber noch jemanden, der vielleicht eine Schicht von 13 bis 13.20 Uhr einlegen könnte.« Grundsätzlich kann jeder diese Aufgabe übernehmen, der bereit ist, ein wenig Freizeit zu opfern. »Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit«, sind aber wichtige Voraussetzungen.

Als Anerkennung winken pro Einsatz 5,80 Euro Aufwandsentschädigung vom Kreisverwaltungsreferat und natürlich die uneingeschränkte Bewunderung der Kids. So hat auch Brigitte Mastria in den vergangenen Jahren eine kleine »Fan-Gemeinde« gefunden.

»Ich freue mich jeden Tag, Frau Mastria zu sehen«, strahlt zum Beispiel Giovanni Rose. Der Drittklässler kennt die Schulweghelferin schon seine ganze Schulzeit und möchte sie nicht mehr missen. Wie seine Schulkameraden hofft er, dass sich künftig vielleicht mehr Erwachsene für dieses Ehrenamt begeistern können.

Informationen dazu gibt´s bei Frau Hofmann im KVR, Telefon: 233 27 017. ct

Artikel vom 17.04.2002
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