»Was den Landkreis bewegt«, Kolumne von Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg

Mit dem Radl durch den Landkreis

Robert Niedergesäß. Foto: Landratsamt Ebersberg

Robert Niedergesäß. Foto: Landratsamt Ebersberg

Ebersberg/Landkreis · Radln ist nicht nur gesund, günstig und nachhaltig, es besitzt auch einen großen Freizeitwert und steht für einen besonderen Lebensstil. Radfahren ist heute zu einem wichtigen Baustein für eine moderne und vor allem umweltfreundliche Mobilität geworden – das passt zu unserer Klimaschutzregion, die vom Kreistag beschlossen wurde.

Dazu passt aber auch ein fahrradfreundliches Klima. Für ein sicheres Miteinander brauchen wir die Rücksichtnahme jedes Verkehrsteilnehmers und wir brauchen ein sicheres Fahrrad. Als Autofahrer müssen wir wissen, dass wir 1,5 Meter Seitenabstand zum Radler einhalten müssen. Als Fahrradfahrer brauchen wir eine sichere Infrastruktur. Aber was das Wichtigste ist: Wir brauchen die Rücksichtnahme jedes Verkehrsteilnehmers! Der Landkreis Ebersberg hat sich nun aufgemacht, zertifizierter »Fahrradfreundlicher Landkreis« zu werden. Dieses Zertifikat tragen bisher erst zwei Landkreise in Bayern. Wir vernetzen S-Bahnen und Regionalbusse, Autos, die im Carsharing genutzt und auch mit Strom oder Wasserstoff betrieben werden und eben Fahrräder als klimaschützende Alternative zum Individualverkehr mit Benzin- und Dieselfahrzeugen.

Elektrofahrräder machen Spaß und ermöglichen auch den weniger Sportlichen unter uns, jede Steigung mühelos zu überwinden. Dadurch hat das Fahrrad als Fortbewegungsmittel deutlich an Dynamik gewonnen. In dieser Woche hat der Landkreis Ebersberg den ersten Schritt hin zur offiziellen Zertifizierung als »Fahrradfreundlicher Landkreis« erfolgreich absolviert. Ob sich ein Landkreis für diesen Titel qualifizieren kann, entscheidet sich in einem meist langjährigen Prozess. Wer in die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK Bayern e.V.) aufgenommen werden möchte, muss harte Kriterien erfüllen.

Eine erste Vorprüfung hat der Landkreis mit Bravour bestanden. Die hier entwickelten Strukturen zum Beispiel der Runde Tisch Radwege und das Mobilitätsforum, aber auch Konzepte wie das Radwege- und Straßenbauprogramm oder das Strategiepapier »Radwegeplanung 2030« wurden gewürdigt. 25 neue Radwegprojekte sind derzeit vorgesehen, neue Vorschläge sind willkommen. Insgesamt erhielt der Landkreis für seine bisherige Fahrradpolitik ein sehr positives Zeugnis. Das deutliche Engagement des Kreises den Radverkehr voranzubringen fand große Anerkennung. Sehr positiv dabei die Tatsache, dass es in allen Landkreisgemeinden Ansprechpartner zum Thema »Radverkehr« gibt und dass der Landkreis erfolgreich alle Akteure vernetzt. Ein Meilenstein war die Beschilderung von Fahrradstrecken im gesamten Landkreis mit über 1800 Schildern. Ebenso wichtig ist der konsequente Einsatz für den Bau neuer Radwege.

Künftig wird sich ein Mitarbeiter des Landratsamtes ausschließlich um den Ankauf von Grundstücken für den Neubau und Ausbau von Radwegen kümmern. Bereits im nächsten Jahr will der Landkreis über die Ziellinie radeln und ganz offiziell zu den fahrradfreundlichen Kommunen aufschließen. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch dem ADFC im Landkreis Ebersberg. Er unterstützt, begleitet und motiviert uns auf unserem radlfreundlichen Weg in die Zukunft. Ohne diese starke ehrenamtliche und fachlich profunde Unterstützung wären wir heute sicher nicht so weit!

V.i.S.d.P.: Robert Niedergesäß

Artikel vom 23.09.2019
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