Schauspielerin, Rennfahrerin, Schriftstellerin

In Erinnerung an Erika Mann: Vortrag & "Mädchen in Uniform"

Älteste Tochter von Thomas Mann: Erika Mann. Foto: VA

Älteste Tochter von Thomas Mann: Erika Mann. Foto: VA

In der nächsten „Open Scene“ am Donnerstag, dem 12. September um 19 Uhr erinnert das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, an Erika Mann, die älteste Tochter von Katja und Thomas Mann, die am 27. August ihren 50. Todestag hatte. Die Autorin und Filmemacherin Helga Keiser-Hayne hält einen Einführungsvortrag mit Ausschnitten aus einem Fernsehessay über Erika Mann.

Anschließend ist der frühe Tonfilm "Mädchen in Uniform" von Leontine Sagan zu sehen, in dem Erika Mann als Darstellerin auftritt. Erika Mann (1905–1969) war eine umstrittene Persönlichkeit. Sie war Schauspielerin, Rennfahrerin, Schriftstellerin und wurde in den letzten Lebensjahren ihres Vaters zu seiner unermüdlichen Gehilfin und bedeutenden Nachlassverwalterin. Besonders bekannt war sie für ihr Engagement mit dem politischen Kabarett „Die Pfeffermühle“, das von ihr und Gleichgesinnten im Januar 1933, kurz vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten, gegründet wurde und das größtenteils im Exil auftreten musste. In "Mädchen in Uniform" von 1931 spielt Erika Mann eine Nebenrolle als Erzieherin Fräulein von Attems, die mit ihren Schülerinnen das Theaterstück „Don Carlos“ probt. Die 14-jährige Vollwaise Manuela von Meinhardis kommt an ein Stift für höhere Töchter in Potsdam. Hier erlebt sie eine Erziehung, die von preußischem Drill und dem Fehlen menschlicher Nähe geprägt ist. Einziger Lichtblick ist für sie die Lehrerin Fräulein von Bernburg, die sich dem rigiden Erziehungsideal der Oberin widersetzt. Als Manuela nach einer Schultheateraufführung beschwingt Fräulein von Bernburg ihre Liebe gesteht, kommt es zum Eklat. Neben der strengen Komposition macht die feinsinnige Führung der Schauspielerinnen die große Qualität und Wirkung des Films aus, denn die differenziert inszenierten Gefühle der jungen Mädchen stehen ganz im Vordergrund. Ungewöhnlich ist die ausschließlich weibliche Besetzung des Films und auch die Zusammenarbeit von zwei Frauen in den Schlüsselfunktionen Regie und Drehbuch. In der NS-Zeit wurde der Film verboten und nur zur Vorführung im Ausland zugelassen. Der Eintritt kostet € 5 / € 4 für Mitglieder des Fördervereins MFZ, Karten können vorbestellt werden unter Tel. 089/23 39 64 50.

Austellung über Erika Mann in der Monacensia

Die Ausstellung „Erika Mann. Kabarettistin – Kriegsreporterin – politische Rednerin" wird vom 11. Oktober 2019 bis zum 30. Juni 2020 in der Monacensia im Hildebrandhaus zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 11.09.2019
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