Grundsteinlegung für Uptown München/ Erbe der Stadt wird respektiert

»Sündenfall« nimmt Form an

Es geht hoch hinaus: Das merkten Karl Franz Wambach, Christiane Thalgott, Christian Ude, Gerald D. Hionnes und Lars Huber (2. bis 6. v. li) schon vor der feierlichen Zeremonie.Foto: cr

Es geht hoch hinaus: Das merkten Karl Franz Wambach, Christiane Thalgott, Christian Ude, Gerald D. Hionnes und Lars Huber (2. bis 6. v. li) schon vor der feierlichen Zeremonie.Foto: cr

Moosach · Das höchste Hochhaus Münchens nimmt Gestalt an. Am Dienstag letzter Woche legten Vertreter von Stadt und Investor in einem feierlichen Festakt den Grundstein für Uptown München an der Riesstraße in Moosach.

Offiziell war der Bau bereits vor rund sechs Monaten begonnen und planmäßig abgewickelt worden. Die Grundsteinlegung hatte eigentlich im September stattfinden sollen, war jedoch auf Wunsch von Gerald D. Hines, Firmengründer und Investor, nach den Terroranschlägen in den USA verschoben worden.

So bot sich den über 400 geladenen Gästen jetzt bereits ein konkretes Bild von der Größe der Fläche, die bis Ende 2003 komplett bebaut werden soll. Der Erdaushub sei bereits abgeschlossen, drei von fünf Fundamenten fertiggestellt, erzählte Lars Huber Projekt Manager der Hines Immobilien GmbH. Karl Franz Wambach, Geschäftsführer von Hines Deutschland, erläuterte die Absichten des Investors: »Uptown München soll eine echte Alternative zur Innenstadt, zur Downtown, werden.«

Eine gute Voraussetzung dafür sei die »hervorragende Anbindung« zum Flughafen durch öffentliche Verkehrsmittel. Gerald D. Hines war ebenfalls voll des Lobes für die Stadt und nannte sie den richtigen Standort für das Projekt. »Wir werden das Erbe dieser gewachsenen Stadt respektieren«, versprach er, nachdem sich München lange gesträubt hatte, in die Höhe zu bauen.

Oberbürgermeister Christian Ude betonte, dass in München schon seit über zehn Jahren Einigkeit in der Hochhausfrage bestehe. »In der City sind wir da zurückhaltend, aber darüber hinaus können wir Mut zeigen. Wir haben die Einsicht gewonnen, dass gleiche Bauhöhe Eintönigkeit hervorbringt«, so Ude. Viel spannender sei da der Rhythmus mit Türmen, Profilen und Kuppeln.

Stadtbaurätin Christiane Thalgott hätte die Baugenehmigung, mit einer roten Schleife versehen, überreichen wollen, aber die Investoren seien da schneller gewesen. Sie hätten das Dokument bereits am Tag zuvor im Rathaus abgeholt. Was jedoch nichts daran änderte, dass sie Uptown München als beispielhaftes Projekt bezeichnete: »Die Zukunft hält Einzug in Münchens Norden.«

»Ich bin der Sündenfall.« Mit diesen Worten »enttarnte« sich Architekt Christoph Ingenhoven und spielte damit auf die in München umstrittene Höhe von 146 Metern an, die Uptown mit der Fertigstellung erreichen wird. Zur feierlichen Zeremonie fanden sich die Redner mit Beigaben für den Grundstein auf der Bühne ein, und ließen denselben unter ihren besten Wünschen für das Projekt fachmännisch einmauern. cr

Artikel vom 06.03.2002
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