Grafing · Filmemacher Robert Kristen lädt zum "Advent in der Bücherei"

Ludwig II. wurde im Alter von 19 Jahren bayerischer König. Mit seiner Geschichte setzte Robert Kristen sich in seinem Bayern-Film auseinander. Foto li.: Die „Königliche Villa“ Schloss Linderhof in der oberbayerischen Gemeinde Ettal. F.: Robert Kristen/Gem

Grafing · Wenn der Grafinger Dokumentarfilmer Robert Kristen am Jahresende zum "Advent in der Bücherei" in die Grafinger Stadtbücherei kommt, bleibt selten ein Platz frei. So wahrscheinlich auch in diesem Jahr.

Denn der Filmabend - den Robert Kristen vor 13 Jahren selbst ins Leben gerufen hat - hat sich inzwischen zu einem der alljährlichen Veranstaltungshöhepunkte der Grafinger Stadtbücherei entwickelt. Und das will was heißen. Auch in diesem Jahr war der Hobby-Filmer Kristen wieder fleißig mit seiner Kamera unterwegs.

Herausgekommen sind zwei sehenswerte Heimatfilme, welche er der Öffentlichkeit am Montag, den 3. Dezember, um 19.30 Uhr zeigen wird. Es geht diesmal also nicht um exotische Fernziele - im Gegenteil. Zum bayerischen Doppeljubiläum - 100 Jahre Freistaat und 200 Jahre bayerische Verfassung - zeigt Kristen heuer zwei Filme über die bayerische Heimat. Im ersten Teil des Filmabends wandelt er auf den "Spuren des Kini". Robert Kristen zeigt das facettenreiche, aber auch tragische Leben des "Märchenkönigs" Ludwig II (1845-1866) - den bekanntesten und kontroversesten aller bayerischen Könige aus dem Hause Wittelsbach.

Die Stationen des Filmes sind Nymphenburg, die Residenz in München, sowie die Schlösser Hohenschwangau, seine Gralsburg Neuschwanstein und das verträumte Linderhof. Auf der Insel Herrenchiemsee am Chiemsee ließ sich Ludwig sein bayerisches Versailles errichten und auf der Roseninsel im Starnberger See (damals Würmsee) traf er sich mit seiner Cousine Sissi und mit dem Komponisten Richard Wagner, dessen größter Verehrer und Förderer er war. Im Starnberger See fand der "Kini" am 13. Juni 1866 auch sein bis heute ungeklärtes, viel zu frühes Ende. Jedoch haben seine einzigartigen Bauwerke Bayern in der ganzen Welt berühmt gemacht und locken bis zum heutigen Tag jedes Jahr Millionen Touristen an.

Nach der Pause wird es richtig weihnachtlich mit dem Film „Adventzauber in Grafing und rundumadum“. Kristen war mit seiner Kamera im adventlich geschmückten Bayern unterwegs. Von Grafing aus geht die Reise nach Rosenheim, Bad Tölz, Garmisch-Partenkirchen, Kloster Ettal in den Süden. Aber auch Augsburg, Rothenburg ob der Tauber und der weltberühmte Christkindlesmarkt in Nürnberg sind Stationen dieses Films. Von Franken aus geht es weiter nach Regensburg und über die 3-Flüssestadt Passau zum bekanntesten bayerischen Wallfahrtsort, nach Altötting. Zum Abschluss führt die filmische Bayern-Rundreise über Reit im Winkl nach Berchtesgaden, zur Ramsauer Kirche und über Salzburg bis nach Oberndorf, welches als "Stille-Nacht-Gemeinde" weltweiten Ruhm erlangt hat.

Joseph Mohr war hier von 1817 bis 1819 als Hilfspriester tätig. Zeitgleich verdiente sich Lehrer Franz Xaver Gruber zu dieser Zeit in Oberndorf sein Zubrot als Organist. Der Freundschaft der beiden ist das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ zu verdanken.

Am Nachmittag des 24. Dezembers 1818 überreichte Joseph Mohr Gruber sein Gedicht mit der Bitte, dieses zu vertonen. Am Abend desselben Tages trugen es die beiden Männer zweistimmig und nur von Mohr auf der Gitarre begleitet, nach der Christmette vor. Damit war das wohl berühmteste Weihnachtslied aller Zeiten geboren. Mehr dazu erfährt man am 3. Dezember von Robert Kristen. Der Eintritt zum Advent in die Bücherei ist wie jedes Jahr frei. Spenden für die Bücherei werden dennoch gern angenommen. Platzreservierungen sind unter Tel. 08092/6733 möglich. red

Artikel vom 23.11.2018
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