„Neues Verständnis von Material und Mittel“

Moosach · Schicht um Schicht: hinschauen und verstehen

Jede Menge interessante Werke gibt es auf der Ausstellung zu begutachten. Foto: VA

Jede Menge interessante Werke gibt es auf der Ausstellung zu begutachten. Foto: VA

Moosach · Die Unterkirche St. Raphael und das Kulturforum München-West zeigen in einer Ausstellung Arbeiten von Andrea Unterstraßer und Thalia Uehlein. Die Vernissage ist am Freitag, 16. November um 19 Uhr, sie läuft bis zum 2. Dezember. Die Einführung hält Dr. Brigitte Kaiser, freie Kuratorin.

Die Sopranistin Diana Schmid und der Countertenor Felix Uehlein begleiten die Vernissage mit musikalischen Beiträgen.

Genaues Hinschauen ist sehr wichtig

„Etwas „mit den Händen machen“ ist wohl immer schon Teil meines Wesens, ein lang bestehendes Bedürfnis“, so Andrea Unterstraßer. Sie studierte von 1992-98 an der Akademie der Bildenden Künste in München und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. “Einen Großteil meiner Zeit waren meine Instrumente in der Kunst deshalb Malerei und Collage. Andererseits ist genaues Hinschauen und Nachdenken über dies oder jenes ein wichtiger Teil meines Denkens. So suche ich gerne einen neuen Blick auf Material und Mittel, und verfrachte dieses dann auf eine andere, ungewohnte Ebene. Es entstehen nun auch Arbeiten weg von der Flachware hin in den Raum. Uralte und schon lange gültige Techniken werden verschmolzen und neu in Form gebracht“, erklärt die Künstlerin das Entstehen beispielsweise ihrer aktuellen Textilarbeiten.

Gemaltes Licht

Thalia Uehlein studierte Malerei in Freiburg und München, 2016 erhielt sie den Kunstpreis der Kurt Wills- Stiftung. Die Malerin beschreibt ihren Umgang mit Licht, ihrer zentralen malerischen Inspiration: „Ich male in meinen Bildern das Licht. Dort wo Leben ist, ist Licht. Und alles was lebt, braucht und emittiert Licht. Ich male das Licht einerseits thematisch, indem ich durch viele übereinandergelegte dünne Schichten Räume entstehen lasse, in denen sich klares Licht und Nebel, Helligkeit und Dunkelheit, Transparenz und Dichte begegnen. Andererseits male ich das Licht auch technisch: Es gibt Pigmente, deren Moleküle aussehen wie geschliffenen Diamanten, die glatte reflektierende Facetten besitzen und das Licht streuen und somit das Bild leuchten und schimmern lassen.

Daneben gibt es Farbmoleküle, die aussehen wie Naturschwämme, unregelmäßig zerklüftet. Sie schlucken das darauf fallende Licht zu einem Teil und binden es so im Bild. Manche Pigmente formieren sich zu regelmäßigen Kristallgittern, andere bilden lange Ketten. Alles, was sich auf der molekularen Ebene abspielt, nimmt man auch im Bild wahr, weil sich das Licht in und auf der Farbe unterschiedlich verhält“. Durch das gemalte Licht, entsteht der Raum, in welchem es nun scheint, glüht, schimmert, hervorbricht, strahlt und leuchtet“.

Die Ausstellung befindet sich in der Lechelstraße 52/Ecke Waldhornstraße in Hartmannshofen; Öffnungszeiten: samstags, sonn- und feiertags von 15 bis 18 Uhr, Eintritt frei.

Artikel vom 08.11.2018
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