BA 18 will dazu noch weiter beraten

Harlaching · Einführung von Fahrradstraßen

Einbiegen in die »Fahrradstraße«? Die Südliche Säbener Straße ist eine der laut KVR geeigneten Trassen in Untergiesing-Harlaching für dieses Projekt.	Foto: RedH

Einbiegen in die »Fahrradstraße«? Die Südliche Säbener Straße ist eine der laut KVR geeigneten Trassen in Untergiesing-Harlaching für dieses Projekt. Foto: RedH

Harlaching · Mit dem Projekt Fahrradstraßen im 18. Stadtbezirk tut sich der örtliche Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching offenbar noch recht schwer. Der Vorschlag des städtischen Kreisverwaltungsreferat (KVR) vor allem zwischen der Naupliastraße und dem Perlacher Forst solche bevorrechtigte Trassen für die Pedalritter zu etablieren, stieß im BA auf ein gemischtes Echo.

Nach den Plänen der städtischen Verkehrsbehörde würden sich die südlichen Bereiche der Säbener- und der Tegelbergstraße ebenso für eine Widmung als Fahrradstraße eignen wie die Randzonen des Perlacher Forst, der ja heute bereits als Fahrrad-Eldorado gilt. Nach der Einschätzung des KVR könnten die Bereiche der Oberbiberger Straße ab Säbener Straße, die Trasse »Am Perlacher Forst« bis zur Schnittstelle von Seyboth- und Theodolindenstraße ebenfalls als Fahrradstraßen gewidmet werden.

Vor der Expertise der Stadt waren die entsprechenden Straßenzüge vom BA bereits mehrheitlich für eine entsprechende Überprüfung vorgeschlagen worden. Doch manchem bereitet eine solche mögliche Neuregelung noch Kopfzerbrechen. Besonders die CSU-Vertreter im Stadtteilgremium standen einer Neuausrichtung zugunsten der Drahteselpiloten mitunter sehr skeptisch gegenüber. Der BA verständigte sich auch aufgrund der Vorbehalte darauf, das Thema erneut im zuständigen Unterausschuss Verkehr zu beraten und dann erneut auf die Tagesordnung des Vollplenums zu hieven.

Fraktionskollege Ferdinand Brinkmöller unterstellte ferner, München und explizit Harlaching mit ihren Straßenzuschnitten seien für »derartige Fahrrad-Boulevards ungeeignet. Vielerorts würden die baulichen Voraussetzungen dafür schlicht fehlen«.

Brinkmöller Prämisse deshalb: Die Stadt sollte stattdessen viel mehr Geld in den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs stecken. Anders das Meinungsbild in SPD und bei Grünen. Sinnvolles Vorgehen sei es, so der Tenor, durch Maßnahmen wie die vermehrte Schaffung von Fahrradstraßen diese Verkehrsrichtung zu stärken und gleichzeitig die Fahrradfahrer in der Stadt besser abzusichern. Noch steckt das Projekt münchenweit eher in den Kinderschuhen.

Ganze 61 Fahrradstraßen mit noch überschaubaren 27 Streckenkilometern sind bislang als Fahrradstraßen ausgewiesen. Auch im Umland gibt es diese nur vereinzelnt.

Die Schaffung einer solchen Fahrradstraße ist dabei ein durchaus einschneidender Eingriff. Denn die gesamte Fahrbahn einer derart gewidmeten Trasse erhält dabei den Charakter eines Radweges. Während die Fahrradlenker auf eigens abmarkierten Pfaden die gesamte Breite eines Fahrbahnstrangs nutzen und auch nebeneinander fahren dürfen, ist Autoverkehr zusätzlich dort nur erlaubt, wenn spezielle Beschilderungen das ausweisen.

Vorfahrt haben die Radler. Zudem gilt auf den entsprechenden Wegen eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Dazu haben Autolenker ihr Fahrverhalten derart auszurichten, dass sie nicht gefährend in den bevorrechtigten Radverkehr eingreifen. RedH

Artikel vom 08.08.2018
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...