Dorfen · Experte spricht über Migration

Dr. Rainer Rothfuß spricht in Dorfen über Migration und ganzheitliche Lösungskonzepte. Foto: VA

Dorfen · Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) lädt alle Interessierten zu einem Vortrag des Konfliktforschers Dr. Rainer Rothfuß ein.

Der Experte spricht am Donnerstag, 9. August, ab 20 Uhr im Gasthaus am Markt, Unterer Marktplatz 38 in Dorfen über das Thema Migration und die Folgen für Deutschland: Ganzheitliche Lösungskonzepte. Der Eintritt ist frei. Die Zahl der Menschen, die vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen, war noch nie so hoch wie heute. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der UNO waren im vergangenen Jahr 68,5 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht – 30 Millionen mehr als vor zehn Jahren.

Seit dem Jahr 2015 wird auch die deutsche Bevölkerung von den Auswirkungen von Flucht und Migration direkt berührt. Die Meinungen darüber gehen zum Teil extrem auseinander. Zuletzt musste die Bundesregierung eine schwere politische Krise bewältigen, weil sich ausgerechnet die beiden Schwesterparteien CDU und CSU in der Flüchtlingsfrage überworfen hatten.

»Dieses parteipolitische Geplänkel löst keine Probleme«, davon sind Rainer Forster, Bezirksvorsitzender der KAB, und der Konfliktforscher Dr. Rainer Rothfuß überzeugt. Jenseits von Schönfärberei, Totschweigen und Untergangsszenarien sei es höchste Zeit für eine sachliche Analyse von Ursachen und Wirkungen sowie vor allem für das Entwickeln von Lösungskonzepten, die der Vielschichtigkeit des Problems und der möglichen Lösungswege gerecht werden.

Rainer Rothfuß ist Experte für interreligiöse Konflikte und internationale Geopolitik. Er war Professor an der Uni Tübingen und Geschäftsführender Vorsitzender der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. Mit ihm möchte die KAB für die hitzig geführte Debatte, die im Bundestag und an den Stammtischen geführt wird, sachlich fundierte, humanitäre und realistische Perspektiven anbieten.

In der Migrationsfrage setzt Rothfuß auf Hilfe nach dem »Näheprinzip«. Darunter versteht er einen Ansatz, der die humanitären Bedürfnisse in den Herkunftsländern der Flüchtlinge in den Mittelpunkt rückt, zugleich aber Europa davor bewahrt, sich in den kommenden Jahrzehnten durch Selbstaufgabe zu übernehmen.

Artikel vom 04.08.2018
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