Erding feiert Sinnflut

Das bunte Festival findet bereits zum 25. Mal statt

Heimspiel unter anderem für »Ois Floyd« aus Neuching. Beim Programm haben die Sinnflut-Veranstalter zahlreiche Künstler aus Erding und Umgebung ausgewählt.	Foto: VA

Heimspiel unter anderem für »Ois Floyd« aus Neuching. Beim Programm haben die Sinnflut-Veranstalter zahlreiche Künstler aus Erding und Umgebung ausgewählt. Foto: VA

Erding · 25 Jahre Sinnflut in Erding! Das Jubiläum ist für die Verantwortlichen Anlass, noch mal ein paar kräftige Schippen draufzulegen. Felix Kraus vom Team verriet der Redaktion des Sempt-Kuriers auf Nachfrage, wie das aussehen soll.

»Wir konzentrieren uns auf die lokalen Bands«, erklärt er und ein Blick auf das Programm bestätigt das. Doch das ist noch nicht alles, denn: »Das Festival dauert länger als sonst.« Tatsächlich können sich die Erdinger auf elf Tage Kunst und Kultur auf dem Erdinger Volksfestplatz freuen – bisher waren es immer »nur« neun Tage. Am 26. Juli geht es los, und der Ausklang ist am 5. August. Damit reicht das Festival auch in die Sommerferien hinein. Zum Vergleich: Bei der Premiere 1994 dauerte das Festival nur drei Tage. Damit aber nicht genug: Der Circus »Imago« konnte für diese Veranstaltung gewonnen werden, kommt mit seinem eigenen Zelt und macht Programm vor allem für die Kinder. Damit wird erstmals eine große potenzielle Zielgruppe ganz direkt angesprochen. Die Veranstalter können sich dabei auch auf viele befreundete Jugend-Circus-Gruppen stützen und laden ausdrücklich nicht nur zum Zuschauen, sondern vor allem zum Mitmachen ein. Die Kinder können unter professioneller Anleitung selbst all das ausprobieren, was Pädagogen die »basalen Fähigkeiten« nennen, also die gezielte Wahrnehmung des Raumes und des eigenen Körpers mit Augen und Ohren sowie Bewegung und Konzentration – das alles spielerisch, »so nebenbei«. Dass das Festival in die beginnenden Sommerferien hineinreicht, kommt den Organisatoren hier zugute, denn damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Nachfrage durch junge Festivalbesucher das Angebot bestätigt. Unterhaltung hat viele Ausprägungen und beim Sinnflut-Festival spielt die Musik hier traditionell eine besonders große Rolle.

Die Breite der Erdinger Musikszene ist bekannt, ebenso wie ihre Tiefe, also ihre Qualität. Die Veranstalter können hier aus dem Vollen schöpfen und tun das auch: Rock und Soul, Flamenco und Samba, Indie und »Luderliche Lieder«, alles ist dabei, und da kommen natürlich auch die einen oder anderen »Stammgäste« wie ­»Reach out«, die schon öfter bei Sinnflut waren. Ebenfalls dabei ist Wally Warning, bekannt auch von verschiedenen Konzerten in der Herzogstadt, etwa in der evangelischen Kirche in Klettham. Aber auch für die »Großen« gibt es dazu immer wieder Mitmach-Aktionen, wenn es etwa um »Land Art« oder Leinwandmalen geht. Es soll eingefleischte Fans geben, die sich für die ganze Zeit nichts anderes vornehmen, einfach weil der Volksfestplatz derart viel Inspiration bietet. Dass es auf dem Platz auch überall teilweise exotische Sachen zu essen gibt, gehört dazu, aber diese Kalorien sollten irgendwo auch wieder »abgearbeitet« werden: Tanzen ist da eine gute Gelegenheit, und derer gibt es reichlich. Wem das nicht genügt, der kann mit Hola Hoop gleich die Steigerung probieren oder die In­line­skates unterschnallen und bei der zum Kult gewordenen nächtlichen Tour durch die Herzogstadt mitmachen. Nicht unbedingt gleich zur Nachahmung, wohl aber zum Zuschauen empfohlen sei die Wrestling-Vorführung, die ebenfalls im Programm ist. Alles in allem ist den Veranstaltern einmal mehr eine Mischung aus lokalen und nationalen Künstlern gelungen, die in ihrer Vielfalt das Publikum unterhalten und begeistern werden. Keiner der Besucher wird alles mögen, aber für jeden findet sich eine Bühne, an der er seine Zeit beim Festival gerne verbringt. kw

Artikel vom 20.07.2018
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