Ein Licht in dunkler Nacht

Gedanken zur Weihnacht von Pfarrer Siegfried Schöpf aus Glonn

Die Redaktion des Kurier Ebersberg wünscht allen Leserinnen und Lesern ein glückliches und friedliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Liebsten. 	Foto: Pfarrei Glonn

Die Redaktion des Kurier Ebersberg wünscht allen Leserinnen und Lesern ein glückliches und friedliches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Liebsten. Foto: Pfarrei Glonn

Glonn · Es ist Tradition beim Kurier Ebersberg, dass wir unsere letzte Ausgabe vor dem Weihnachtsfest mit einem geistlichen Beitrag auf der Titelseite gestalten. In diesem Jahr hat sich Glonns Pfarrer Siegfried Schöpf bereit erklärt, seine Weihnachtsbotschaft zu schreiben.

Schröpf ist bereits seit September 2003 Pfarrer für Glonn und die sechs Filialgemeinden. Außerdem ist er auch zuständig für die Kuratien Berganger und Antholing.

In diesem Jahr fallen der vierte Adventssonntag und der Heilige Abend auf einen Tag zusammen. Und damit haben wir die kürzeste Adventszeit, die es gibt. Allerdings ist dadurch auch alles viel dichter gedrängt. Adventsfeiern und Christkindlmärkte machen sich gegenseitig Konkurrenz. Die Geschenke müssen innerhalb von genau 3 Wochen besorgt werden und die Einkäufe für das Weihnachtsessen müssen bereits am 23. Dezember abgeschlossen sein.

Hektik kann sich nun ausbreiten in diesen letzten Tagen bis zum Fest. Man rennt hin und her, und kann sich leicht in falschen Vorbereitungen verzetteln. Wie ein Weg auf den sich ein dicker Nebel legt, sind diese kommenden Tage vor uns.

Man sieht nur noch das, was uns im Moment als wichtig erscheint. Aber das eigentliche Ziel kann man leicht aus den Augen verlieren. Ist es in unserem großen Weg durchs Leben nicht auch manchmal so? Wir stehen mitten auf unserem Lebensweg. Die Sicht ist kurz, weil die Nebel von Belastungen aller Art uns umgeben. Die Angst vor Krankheit oder Einsamkeit, die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, die Sorge um liebe Angehörige. So suchen wir nach Orientierung, nach einem Stern, der uns gerade in diesen Tagen vor Weihnachten immer wieder verheißen ist.

Wir brauchen Menschen, die uns begleiten

Die Leuchtreklame in unseren hell erleuchteten Städten hilft uns dabei aber oft nicht weiter. Die Lichtsterne an den Straßenlampen führen oft nur in eine noch größere Abhängigkeit von Dingen, die uns nur noch mehr die Sicht auf das wirkliche Ziel verstellen. Wir brauchen Menschen, die zu uns stehen, die uns auf unserem Weg begleiten, so dass wir miteinander unser gemeinsames Ziel erreichen. Dabei sind wir froh um jedes kleine Lichtlein, das uns den Weg weist.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass sie immer wieder Menschen zur Seite haben, die sich mit ihnen auf den Weg machen, dass sie auch in dunklen Zeiten Lichtpunkte finden, die ihnen den Weg weisen und dass sie so zu ihrem Ziel gelangen. Für uns Christen ist Gott das Ziel. Jesus Christus kam darum in unsere Welt, um uns Licht zu bringen. Die jährliche Feier seiner Menschwerdung seht nun wieder kurz bevor.

Die Gefahr allerdings ist, dass wir vor lauter großen Lichtern das kleine Licht, das uns Gott immer wieder auf unseren Lebensweg stellen möchte übersehen. Gehen wir mit offenen Augen unseren Weg, dann sehen wir die kleinen Lichter am Wegesrand und dann können auch wir für andere zum Stern werden. Gott wird uns dabei leuchten. Nehmen wir uns immer wieder Zeit zur Besinnung. Lassen wir sein Licht in unsere Herzen leuchten. Dann können auch wir für andere Menschen Licht sein und ein Stern in dunkler Nacht.

In diesem Jahr haben wir die große Gelegenheit, den Heiligen Abend ruhiger anzugehen, als sonst, weil die meisten Geschäfte am Sontag geschlossen sind. Nutzen wir diese Chance. Denken wir an diesem 24. Dezember auch an die Menschen um uns herum, dann kann auch in uns das leise Licht der heiligen Weihnacht ganz besonders hell aufleuchten.

Artikel vom 20.12.2017
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