Elektro-Transporter für lokale Betriebe

Aktionstag: Mit Ökostrom und Elektro-Transporter durch Ebersberg

Michael Krecik, Lieselotte Maier, Christian Siebel, Josef Riedl, Jutta Bethmann, Korbinian Eichhorn, Michael Schatzl und Marcel Nunez (v. li.). 	Foto: Stadt Ebersberg

Michael Krecik, Lieselotte Maier, Christian Siebel, Josef Riedl, Jutta Bethmann, Korbinian Eichhorn, Michael Schatzl und Marcel Nunez (v. li.). Foto: Stadt Ebersberg

Ebersberg · Die Stadt Ebersberg hatte Anfang Dezember zu einem Aktionstag eingeladen. Gewerbetreibende und Bürger konnten vor dem Rathaus zwei rein elektrisch betriebene Kleintransporter besichtigen und ausprobieren.

Aufgetankt wurde über Nacht an der Ökostrom-Ladesäule am P+R Parkplatz am S-Bahnhof. Ab 10.00 Uhr waren dann ein Infostand und zwei StreetScooter der Deutschen Post AG mit Beraterteam am Marienplatz anzutreffen. Zahlreiche Firmen und Einzelpersonen nutzten die Gelegenheit mit den fast geräuschlosen Fahrzeugen in und um Ebersberg Ihre Runden zu drehen.

Später am Nachmittag traf sich eine kleinere Runde Interessierter zu einer Infostunde vor dem Rathaus. Josef Riedl, Dritter Bürgermeister der Stadt Ebersberg, begrüßte die Anwesenden. Es sei der Stadt ein wichtiges Anliegen »jegliches Engagement der Hersteller im Bereich der Elektromobilität mit vergleichbaren Aktionen zu unterstützen« und er lud lokale und überregionale Anbieter aus der Branche dazu ein, »sich mit Ihren fortschrittlichen Lösungen aus dem Bereich der E-Fahrzeuge« in der Stadt zu präsentieren.

Klimaschutzmanager Christian Siebel berichtete, was die Stadt bereits unternimmt und plant, um die E-Mobilität in Ebersberg weiter auszubauen. Die Stadt fördert Elektroautos mit zwei kostenfreien Ökostrom-Ladepunkten am P+R-Parkplatz am S-Bahnhof und einem besonderen Fahrzeug-Ausweis für kostenfreies Parken im gesamten Stadtgebiet. Darüber hinaus nutze die Stadt einen eigenen Elektro-PKW und sei gewillt, die Fahrzeugflotte künftig weiter auf alternative Antriebe umzustellen. Zusätzlich solle die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden. Im Stadtgebiet bewerte die Verwaltung derzeit einzelne Standorte an kommunalen Liegenschaften, die für eine Ladesäule in Frage kommen könnten. Gleichzeitig beteilige sich die Stadt über den Landkreis an der Erstellung eines gemeinsamen Konzepts für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Das Ziel sei eine möglichst gut abgestimmte Karte potenzieller Standorte und ein gemeinsamer Standard bei der Ladetechnik, sodass man als Fahrer eines E-Fahrzeugs möglichst einfach über die Stadtgrenzen hinweg im gesamten Landkreis Strom tanken könne.

Vielmehr als die Aktivitäten lokaler Behörden sind es aus Sicht von Herrn Siebel aber vor allen Dingen die privaten Projekte, die rasche Fortschritte auf dem Gebiet der E-Mobilität bringen können. »Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: schaffen Sie in Ihrem Betrieb Lademöglichkeiten für Ihre Mitarbeiter oder sehen Sie bei Ihren Bauvorhaben künftige Kapazitäten für E-Ladepunkte vor!« ermutigt Siebel die Anwesenden. Gleichzeitig würde die Stadt auch weiterhin »vor ihrer eigenen Haustüre kehren« so Siebel: Noch vor wenigen Jahren gab es im Bereich der Kleintransporter, die die Stadt beispielsweise für Hausmeistereinsätze oder am Bauhof einsetzt, keine passende Elektro-Alternative zu den etablierten Verbrenner-Modellen. Inzwischen habe sich die Situation geändert.

Die Stadt prüfe daher die Möglichkeiten, elektrisch angetriebene Transporter für die eigenen Betriebe einzusetzen und erwäge hierbei Lösungen verschiedener Anbieter. Aber nicht nur für Kommunen seien derartige Fahrzeuge interessant. Auch lokale Betriebe könnten über einen Umstieg auf die wartungsarme Elektro-Technologie nachdenken. Hierzu hat Herr Siebel einen Tipp parat: Bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern sei ein Beraterteam ausgebildet worden, das Betriebe bei der Etablierung von E-Fahrzeugen in der eigenen Fahrzeugflotte bereits erfolgreich unterstützt hat. Einen entsprechenden Kontakt erhalten interessierte Unternehmen beim Klimaschutzmanager der Stadt. Ein Beispiel, wie es gut gehen kann, findet sich bei Bäckereibetrieben. Backwaren werden früh morgens ausgefahren und schon am Vormittag stehen die Fahrzeuge deshalb meist wieder beim Betrieb und könnten dann über eine eigene Solaranlage tagsüber geladen werden. »So verbindet man ökologische und ökonomische Vorteile. Denn der selbst produzierte Strom ist deutlich günstiger als Strom vom Energieversorger und mit steigender Eigenverbrauchsquote wird die PV-Anlage wirtschaftlicher.

Außerdem sind E-Fahrzeuge gegenüber fossil betriebenen

Fahrzeugen sparsamer unterwegs«, meint Bärbel Zankl von der Energieagentur Ebersberg-München und lädt im selben Atemzug Interessierte Bürger und Betriebe dazu ein, sich am Montag, 15. Januar, um 19 Uhr im Rathaus Forstinning im Fachgespräch Energiewende zum Thema »Elektromobilität – leise, sauber und nachhaltig« wieder mit dem Thema zu befassen.

Artikel vom 18.12.2017
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