Tigermücke in Erding nachgewiesen

Erding · Bauhof säubert ab sofort Gefäße, in denen die Tiere brüten

Die Asiatische Tigermücke ist mehr als lästig. Sie kann auch für den Menschen gefährliche Krankheitserreger übertragen.	Foto: gemeinfrei

Die Asiatische Tigermücke ist mehr als lästig. Sie kann auch für den Menschen gefährliche Krankheitserreger übertragen. Foto: gemeinfrei

Erding · Auf dem städtischen Friedhof an der Itzlinger Straße ist die Asiatische Tigermücke nachgewiesen worden. Weil es sich dabei um ein Insekt handelt, das in äußerst seltenen Fällen Krankheiten auf Menschen übertragen kann, ergreifen Landratsamt und Stadt Erding jetzt Gegenmaßnahmen, wie beide Behörden mitteilen.

Aus diesem Grund beginnt der Bauhof der Stadt dieser Tage, auf dem Friedhofsgelände die Wasserreste in kleinen Gefäßen wie Schalen und Vasen zu leeren, die Behälter zu säubern und umzustülpen. Kleine Wassermengen gelten als ideale Brutstätte für das Insekt. Wie die Stadtverwaltung Erding mitteilt, sei der Bauhof durch eine Allgemeinverfügung des Landratsamts zu der Aktion berechtigt, ein Widerspruch sei nicht möglich.

Die Asiatische Tigermücke stammt ursprünglich aus den südostasiatischen Tropen und gelangte durch den internationalen Waren- und Reiseverkehr nach Europa. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit lässt das Insekt auch in kälteren Klimazonen überleben. Das Tier ist auffällig schwarz-silberweiß gefärbt, etwa 0,5 bis 1 Zentimeter groß und legt seine Eier in kleinen Wasseransammlungen knapp über der Oberfläche ab. Besonders geeignet sind daher für Friedhöfe typische Gegenstände wie Blumentopfuntersetzer, Blumenvasen, Eimer, Gießkannen und Regentonnen.

Unter Umständen kann die Tigermücke für den Menschen gefährliche Erreger wie Dengue-, ZiKa- oder Gelbfieber übertragen, wobei das Insekt die Erreger nicht von selbst in sich trägt, sondern sich erst bei einer erkrankten Person infizieren muss. Das kann im Zweifelsfall auch eine einheimische Person sein, die sich unwissentlich im Urlaub infiziert hat und den jeweiligen Erreger so mit nach Deutschland gebracht hat. Obwohl hierzulande bisher noch kein Krankheitsfall erfasst wurde, der unmittelbar und zweifelsfrei auf einen Stich der Tigermücke zurückzuführen war, wollen Stadt und Landratsamt Erding durch die vorbeugenden Maßnahmen jedes Risiko ausschließen. Die Behörden gehen davon aus, den Bestand während des Winters praktisch zu beseitigen.

Artikel vom 30.11.2017
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