Demokratie lebt vom Engagement des Einzelnen

Sozialempfang: Markus Rinderspacher mit einem Plädoyer für die Demokratie

Doris Rauscher und Markus Rinderspacher genossen den Zuspruch ihrer Gäste.	Foto: Büro Rauscher

Doris Rauscher und Markus Rinderspacher genossen den Zuspruch ihrer Gäste. Foto: Büro Rauscher

Eitting · Derzeit vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über den aktuellen Zustand der Demokratie, über das schwindende Vertrauen in politische Parteien und über das Erstarken nationalistischer und populistischer Töne im In- und Ausland diskutiert wird.

Ein Grund, den die SPD ausgemacht hat: Viele Menschen haben das Gefühl, das soziale Gleichgewicht gerät aus den Fugen und hinterlässt mehr Verlierer als Gewinner.

Diese Entwicklungen thematisierte die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher beim traditionellen Sozialempfang beim Strasserwirt in Eitting mit ihren rund 60 Gästen, die sich in mehr als 25 Vereinen und Organisationen des Landkreises haupt- und ehrenamtlich engagieren. Für Rauscher als sozialpolitische Sprecherin ihrer Fraktion war dabei eines ganz klar: »Gerade Sie leisten einen großartigen Beitrag, den sozialen Zusammenhalt zu festigen und Menschen, die in Not geraten sind, Hoffnung zu geben! Ihnen allen wollen wir mit diesem Empfang für Ihren täglichen Einsatz danken!« Der diesjährige Empfang war der Gründung des demokratischen Freistaats Bayern gewidmet, der sich am 8. November 2018 zum hundertsten Mal jährt. Als Hauptredner des Sozialempfangs hielt Markus Rinderspacher, der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, ein leidenschaftliches Plädoyer für die Demokratie und ihre Helden. »Die Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sondern lebt vom gesellschaftlichen Diskurs und der Suche nach konsensfähigen Lösungen für politische Herausforderungen und Probleme – zum Wohle aller!«, führte der Fraktionsvorsitzende aus.

Rinderspacher spannte dabei den Bogen vom Widerstand der Sozialdemokraten gegen die Ermächtigungsgesetze Hitlers über die Erarbeitung der Bayerischen Verfassung durch Wilhelm Hoegner und ihre Verabschiedung durch das Volk 1946 bis hin zur Gültigkeit, die die dort verankerten Ziele noch heute für die Menschen in Bayern, aber auch darüber hinaus, haben.

»Mehr Politik in der ­Demokratie wagen!«

»Die Geschichte zeigt uns: Nicht die starke Faust ist das Bindemittel der Gesellschaft, sondern die Suche nach dem Kompromiss. Einfache Lösungen auf die komplexen Fragestellungen, mit denen wir in unserer immer globalisierteren Welt konfrontiert sind, gibt es nicht – stattdessen müssen wir wieder mehr Politik in der Demokratie wagen! Dazu gehören Diskussionen und Kontroversen, immer getragen vom Respekt gegenüber den Mitmenschen und ihren Meinungen, sowie mehr Bürgerbeteiligung bei den Themen, die von zentraler Bedeutung sind«, resümierte Rinderspacher. Um dieses Engagement zu ermöglichen, braucht es in seinen Augen mehr politische Bildung für alle Altersgruppen und mehr Bewusstsein für das hohe Gut der Demokratie, beispielsweise durch die Einführung eines »Demokratie-Feiertags« am 8. November, dem Gründungstag der ersten bayerischen Demokratie durch Kurt Eisner.

Gastgeberin Doris Rauscher zog aus dem gelungenen Abend und den vielen guten Gesprächen ein positives Fazit: »Wenn wir uns gemeinsam engagieren und mit Optimismus und Kraft die nötigen Dinge anpacken, um ein gutes, sozial gerechtes Miteinander zu gestalten, kann Kurt Eisner stolz auf uns sein!«

Artikel vom 22.11.2017
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