Zu viel Verkehr beklagt

Brunnthal · Querungshilfe soll Faistenhaarer Straße entlasten

Brunnthal · Es liegt ein Widerspruch über dem Hofoldinger Zentrum. Gar nicht zur gewachsenen ländlichen Struktur passen mag die Verkehrssituation entlang der Staatsstraße.

Dauerdurchgangsverkehr, dem Stau ausweichende Autobahnpendler und vieles mehr. Es ist bisweilen schwer, als Fußgänger dort überhaupt über die stark frequentierte Faistenhaarer Straße zu kommen. Dem Brunnthaler Gemeinderat reicht es jetzt. Er will eine weitere Querung auf Höhe des Markwegs durchsetzen. Notfalls auch mit einer neuen Lichtzeichenanlage. Damit nicht genug. Antragsinitiator Siegfried Hauser (PWB) durfte sich auch bei einer zweiten Forderung der einstimmigen Befürwortung sicher sein. Im Abschnitt rund um das Pflege- und Versorgungsheim vor Ort soll zusätzlich künftig eine Tempo-30-Regelung greifen. »Das Verkehrsaufkommen hier ist mittlerweile so hoch, dass die Leute hier gar nicht mehr über die Straße kommen und Autofahrer vehement in die Kreuzung einbiegen müssen, um überhaupt auf die Staatsstraße zu gelangen«, begründete Hauser seinen Vorstoß.

Besondere Sorgfaltspflicht gelte vor diesem Hintergrund gerade auch für die Bewohner des Pflegeheims Sophia für Demenzkranke. Deshalb sei eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit hier angeraten. Mögliche Argumentationen von höherer Stelle, Fußgänger könnten auch im Umgriff am Prielweg bereits queren, will Hauser nicht gelten lassen. »Zu weit entfernt«, sei diese Querung, weil die Mehrzahl der Hofoldinger direkt aus dem Zentrum zur Staatsstraße kämen und dort eine sinnvolle Hilfe bräuchten. Die Realitäten, so Beobachtungen auch von Gemeinderäten, lägen hier derzeit anders. »Hier wird mitunter mit bis zu 120 km/h durchgerauscht«, stellte sich auch Bürgermeister Stefan Kern (CSU) hinter die Forderung seines Ratskollegen. »10.000 Kraftfahrzeuge täglich« würden diese Blechschneise durch den Ort schlagen – und die Hofoldinger blickten in die Auspuffrohre.

Klare Aufschlüsse sollen nun zunächst verschiedene Verkehrsmessungen vor Ort erbringen. Mit den Ergebnissen will der Rat die eigenen Forderungen untermauern. Mit rund 2.000 Euro sah Kern die Kosten für ein solches Gutachten gut angelegt. Zumal eine neue Ampel vor Ort mit rund 100.000 Euro zu Buche schlagen würde und bei entsprechendem Bedarf von übergeordneter Stelle des Kreises und des Freistaates finanziert werden müsste. Ein noch teurerer Kreisverkehr an der Gefahrenstelle war früher bereits abgelehnt worden. Mit starker Stimme und einem Gutachten macht man sich in Hofolding nun neue Hoffnung.

Dem Rat war es noch nicht genug. Auch weiter östlich auf Faistenhaarer Flur sollen entsprechende Gefahrenquellen entlang der stark frequentierten Ost-West-Route der Staatsstraße untersucht werden. Etwa auf Höhe der Einmündung Ottobrunner Straße mit einem möglichen Kreisverkehr. Noch ist das Zukunftsmusik. Aber Hilde Miner (Grüne) unterstrich schon mal, was viele im Rat wohl ebenso denken. »Muss denn dort erst jemand überfahren werden, bis etwas passiert?!« RedBH

Artikel vom 10.07.2017
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