Burschen feiern Jubiläum

125 Jahre Grünwalder Burschenverein wird vom 14 bis 18. Juni gefeiert

Die Grünwalder Burschen freuen sich auf zahlreiche Besucher bei ihrem Jubiläumsfest auf dem Festgelände an der Oberhachinger Straße. 	Foto: BV Grünwald

Die Grünwalder Burschen freuen sich auf zahlreiche Besucher bei ihrem Jubiläumsfest auf dem Festgelände an der Oberhachinger Straße. Foto: BV Grünwald

Grünwald · Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: So feiert der traditionsreiche Grünwalder Burschenverein vom 14. bis 18. Juni seinen stolzen 125. Geburtstag mit einem zünftigen Dorffest auf der Festwiese an der Oberhachinger Straße. Wie es aussieht, hat Petrus auch ein Einsehen und beschert den fleißigen Burschen jede Menge Sonnenschein für fünf tolle Festtage.

Aus der Taufe gehoben wurde der Verein am 10. Januar 1892. Zu den Gründungsmitgliedern zählten damals Georg Portenlänger, Georg Einhauser und Xaver Frank. Stolz sind die Burschen darauf, dass sich heute, im Jahr 2017 immer noch Nachkommen einiger Gründungsmitglieder im Verein befinden. Wie der Vorstand der Grünwalder Burschen, Quirin Strobl, erklärt, zählt der Verein mit aktuell 73 aktiven Burschen und acht Anwärtern den höchsten Mitgliederstand seit der Gründung. Mitglied werden können alle ledigen Burschen über 16 Jahren. Allerdings muss man erst einmal als Anwärter beweisen, dasss man es ernst meint mit dem Vereinsleben und auch tatkräfitig mitarbeitet und nicht nur zum Feiern aufgelegt ist. Viel Arbeit steckt hinter dem Fest, das die Burschen in Eigenregie auf die Beine gestellt haben. Am 14. Juni öffnet das Festgelände an der Oberhachinger Straße ab 16 Uhr seine Pforten. Gemeinsam mit dem Schirmherren, Bürgermeister Jan Neusiedl, wird der Vorsitzende der Burschen, Quirin Strobl, gegen 17 Uhr das erste Fass anstechen. Untermalt wird der Bieranstich durch die Deiniger Blaskapelle. Ab 20 Uhr beginnt der Kabarett-Abend mit »Da Huawa, da Meier und i«. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Am Donnerstag, 15. Juni, beginnt das Fest um 11.30 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück, das von der Grünwalder Blaskapelle musikalisch umrahmt wird. Ab 14 Uhr findet ein Schafkopfrennen statt, Anmeldungen sind nicht nötig. Jeder ist zum Mitspielen willkommen. Ab 17 Uhr beginnt der Auftritt der Showband »Buck Roger & The Sidetrackers«. Am Freitag, 16. Juni, tritt die Showband »Nacht-stark« ab 17 Uhr auf.

Bei schönem Wetter ist zudem der Biergarten ab 14 Uhr geöffnet. Am Samstag, 17. Juni, geht es um 12 Uhr mit einem Spanferkelessen und der musikalischen Unterhaltung durch die »Münsinger Blaskapelle« los. Um 14 Uhr startet auch der beliebte Familiennachmittag mit vergünstigten Preisen. Ab 18 Uhr sorgen dann die »Cagey Strings« für gute Unterhaltung. Am Sonntag, 18. Juni, findet um 10 Uhr der große Fahnenumzug des Burschenvereins mit rund 50 geladenen Vereinen vom Festzelt zur Feldmesse um 11 Uhr auf der Oberen Eierwiese statt (bei Regen wird der Gottesdienst im Festzelt abgehalten). Die Strecke führt den stattlichen Festzug über die Laufzorner Straße, die Nibelungenstraße hin zur Wendelsteinstraße. Von dort führt der Weg über die Tölzer Straße in die Zugspitzstraße und von dort zur Oberen Eierwiese. Um 12 Uhr geht es zurück ins Festzelt, wo zu den Klängen von »Nirwana« gefeiert wird. Bei Regen entfällt der Festzug bedauerlicherweise. »Wir haben schon vor rund 1,5 Jahren mit den Planungen begonnen, denn wir machen wirklich alles selber«, betont Quirin Strobl. »Wir bitten deshalb auch um Nachsicht, falls mal die ein oder andere Sache nicht auf Anhieb perfekt läuft, wir werden unser Bestes geben, damit sich unsere Gäste wohlfühlen«, betont der Vorsitzende der Burschen. Aber nicht nur feiern wollen die Burschen, sondern auch an die lange und wechselvolle Geschichte des Vereins erinnern. Ein erster Meilenstein des Traditionsvereins war die Anschaffung und Weihe einer Standarte 1922. Bis heute existiert diese Standarte, die von den Burschen in Ehren gehalten wird. 1936 löste sich der Verein aufgrund der politischen Verhältnisse auf und wurde erst 1946 wieder ins Leben gerufen. In diesem Jahr wurde auch wieder der erste Maibaum seit 1934 aufgestellt. Der zunächst letzte Maibaum wurde indes 1960 aufgestellt, bevor der Verein im Jahr 1965 (wegen einer Heiratswelle und dem entsprechenden Mitgliederschwund) aufgelöst wurde.

Neustart Anfang der 80er Jahre

Dreizehn junge Grünwalder fasten sich 1983 ein Herz und gründeten den Burschenverein wieder. Während sich die Mitgliederzahlen in den 90er Jahren bei etwa 30 eingependelt hatten, ist der Zustrom seit 2010 ungebrochen. Highlight ist alle fünf Jahre die Aufstellung des Maibaums. Erst 2016 wurde unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wieder ein Maibaum neben der Friedenseiche aufgestellt. Stolze 39 Meter misst dieser, ist damit aber noch nicht der längste Maibaum in der Geschichte Grünwalds. Der bislang längste Maibaum wurde 1955 (42,5 Meter) unter der Leitung von Paul Seidl aufgestellt. Geklaut wurde den Grünwalder Burschen der Maibaum in den letzten Jahrzehnten nicht mehr, allerdings gelang ihnen das im Gegenzug gleich zweimal in den vergangenen Jahren. Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Burschen war der Bezug des eigenen Vereinsheims an der Oberhachinger Straße 1. Die sogenannte »Hütt’n« dient seitdem als Treffpunkt für die monatlichen Stammtische, bei denen nicht nur miteinder getrunken und gefeiert wird, sondern auch alles Wichtige besprochen. Die Burschen beschenken aber nicht nur die Bürger Grünwalds mit diesem Fest, sondern haben auch einen besonderen Humpen fertigen lassen. Einer der Vereinshumpen, aus dem nur die Burschen und das auch nur zu besonderen Anlässen trinken dürfen, stammt sogar noch aus der Gründungszeit. Zu verschiedenen Jubiläen wurden dann weitere Humpen angeschafft, die vom Verein in Ehren gehalten werden.

Artikel vom 14.06.2017
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...