100. Geburtstag gefeiert

Glückwünsche für Therese Abt von der Gemeinde Grünwald

Kurt Banzerus (Neffe der Jubilarin, Therese Abt und Bürgermeister Jan Neusiedl. Foto: Gemeinde Grünwald

Grünwald · Als Therese Abt 1917 in München zur Welt gekommen ist, wütete gerade der Erste Weltkrieg. Als sie ihrem Karl das Jawort gab, war der Zweite Weltkrieg zu beklagen. Dass sie dann über 70 Jahre Frieden in Deutschland noch erleben darf, war damals sicherlich noch nicht klar. Nunmehr konnte die Seniorin ihren 100. Geburtstag begehen.

Unter den Gratulanten befand sich auch Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl, der die Wünsche der Gemeinde überbrachte. Therese Abt befindet sich seit 2010 im Haus Römerschanz. So ist sie in unmittelbarer Nähe zu ihrem Neffen Kurt Banzerus, der sich um seine Tante Resi liebevoll kümmert. Eigene Kinder waren dem Ehepaar Abt verwehrt. Banzerus‘ Mutter war eine Schwester von Therese Abt. Sie ist nun die letzte ihrer Geschwister, die noch am Leben ist. Die sehr glückliche Ehe von Therese und Karl Abt währte fast vier Jahrzehnte. Ein Sekundentod ließ 1981 Therese Abt aus heiterem Himmel zur Witwe werden. Das Ableben ihres Mannes betrauert sie noch heute. Doch die Schicksale in ihrem Leben hat sie immer mit Bravour geleistet. Ihr Neffe bezeichnet seine Tante durchaus als zähen Menschen. Stürze hat sie gut überstanden, von einem Herzinfarkt mit Schlaganfall hat sie sich selbst wieder aufgerappelt. Auch nach dem Tod von Karl Abt reiste sie noch mehrmals in die Schweiz, wo das Ehepaar viele Jahre verbrachte. Reisen war deren gemeinsame Leidenschaft, mal im Mittelmeerraum, oft nach Südtirol. Bergwandern, auch gerne größere Touren, standen öfters an. Aufgewachsen ist Therese Abt in Untermenzing; zuletzt war sie in Obergiesing zu Hause. 40 Jahre war sie bei Karstadt als Verkäuferin und später als Abteilungsleiterin beschäftigt, dort gehörte sie dem Betriebsrat an. Über tragische Ereignisse spricht Therese Abt ungern, das scheint gegen ihre positive Einstellung zum Leben zu sein.

Wenn sie erzählt, dann ist es ihr Ehebund, dann sind es Reisen, die sie unternommen hat, dann sind es die schönen Geschichten in den zurückliegenden einhundert Jahren. Insgesamt versucht sie auch, niemanden zur Last zu fallen. Sie will keine Probleme machen, möchte nicht anecken. Ja, sie sei sehr geduldig, berichtet der Neffe. Ein böses Wort komme ihr nie über die Lippen. Soweit es möglich ist, geht sie mit dem Rollator im Seniorenheim. Da hat sie auch immer eine Freundin. Zwei sind ihr schon vorausgegangen. Jetzt ist sie gerne mit einer Grünwalderin beisammen. Am Tagesgeschehen ist sie bis heute noch interessiert. Soweit es ihre Augen zulassen, schaut sie auch gerne fern. Im Familienkreis wurde nun der 100. Geburtstag von Therese Abt im »Ristoranto Positano« verbracht. Bürgermeister Jan Neusiedl überbrachte nicht nur die Glückwünsche der Gemeinde, sondern auch von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Den Brief des Landesvaters las ihr der Rathauschef vor und überreichte in Seehofers Auftrag eine Silbermedaille mit dem Bildnis der Patrona Bavariae. Treffender hätte dies nicht sein können. Schließlich ist im Geburtsjahr von Therese Abt das Hochfest der Schutzfrau Bayerns erstmals in allen bayerischen Bistümern begangen worden. Von der Gemeinde gab es einen floralen Gruß, der nun auf ihrem Balkon seine Blütenpracht noch weiter zeigen darf.

Artikel vom 12.06.2017
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