Tradition trifft Moderne

Rund 300 Gläubige beim Bittgang zur Emmeramskapelle

Am Ende des tradtionellen Bittgangs stand eine kurze Andacht vor der Emmeramskapelle.	Foto: S. Kellerer

Am Ende des tradtionellen Bittgangs stand eine kurze Andacht vor der Emmeramskapelle. Foto: S. Kellerer

Oberföhring · Tradition und Moderne hat der Jubiläums-Bittgang zur Emmeramskapelle miteinander verbunden: Das machte auch Weihbischof Graf Rupert zu Stolberg in seiner Festpredigt in der Oberföhringer Lorenzkirche deutlich.

Der jährlich am Pfingstmontag stattfindende Bittgang geht zurück auf ein Gelübde aus dem Jahr 1867. Nachdem die Menschen »mehrere Jahre hindurch von Schauer und sonstigen Feldunglück heimgesucht« worden waren, wie es auf einem Bild in der Pfarrkirche St. Lorenz heißt, gelobte die Pfarrgemeinde Oberföhring, jedes Jahr am Pfingstmontag einen Bittgang zu Ehren des Heiligen Emmeram zu halten. Der Heilige wurde um Fürbitte angerufen, damit die Gemeinde künftig »von Hagel, Mausfraß und anderen Übeln befreit bleiben möchte« – so steht es in einem Rundschreiben aus der Zeit, wie die Festschrift zum 150. Jubiläum von Karin Bernst dokumentiert.

Im Rahmen des Gelübdes wurde dem Heiligen Emmeram auch eine neue Statue in der Kapelle errichtet. Auch wenn in unserer Zeit Hungersnöte in Europa nicht drohen, sei doch in diesen Tagen viel vom Klima und anderen aktuellen »politischen Bedrohungen« die Rede, meinte der Münchner Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg in seiner Predigt.

Nach dem, auch von Kirchenmusiker Bernhard Birgmeier, festlich gestalteten Gottesdienst zogen etwa 300 Gläubige des Pfarrverbandes St. Thomas-St. Lorenz und der Nachbargemeinden St. Valentin (Unterföhring) und St. Emmeram (Englschalking) von Fahnen begleitet zur Emmeramskapelle nahe der Isar.

Der Weihbischof trug die Reliquien

Allen voran trug der Weihbischof die Reliquien des Heiligen Emmeram. Begleitet wurde er von Pfarrer Willi Huber und weiteren Seelsorgern aus dem Pfarrverband, Unterföhring und Englschalking. Und weil Beten und Feiern zusammen gehören, klang der Bittgang mit einem Weißwurst-essen, bei dem sich auch Graf zu Stolberg lange mit den Leuten unterhielt, im Pfarrgarten von St. Lorenz aus.   Die heutige Kapelle St. Emmeram stammt aus dem Jahr 1866. Sie erinnert an eine in Folge der Säkularisation aufgelöste Eremitage und die alte Kapelle St. Emmeram. Diese wurde an jenem Platz errichtet, wo der Überlieferung nach der Leichnam des Heiligen Emmeram bei seiner Überführung von Aschheim nach Regensburg abgelegt worden sein soll, bevor er auf ein Floß geladen wurde. Dass Beten hilft, stützen die Erzählungen älterer Oberföhringer: Die Münchner Hagelkatastrophe am 12. Juli 1984 hat in Ober- und Unterföhring keine nennenswerten Schäden verursacht. Günther Lindinger

Artikel vom 08.06.2017
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