Der fünfzigste Tag

Die Bedeutung des Pfingstfests im Kirchenjahr

Pfingstmontag, 5. Juni 2017: Wer schnitzt das schönste Edelweiß? Zahlreiche Edelweißschnitzer aus dem deutschsprachigen Raum treffen sich im altbayrischen Dorf um den jährlichen Schnitzmeister zu küren. Foto: Benjamin Kaufmann

Pfingstmontag, 5. Juni 2017: Wer schnitzt das schönste Edelweiß? Zahlreiche Edelweißschnitzer aus dem deutschsprachigen Raum treffen sich im altbayrischen Dorf um den jährlichen Schnitzmeister zu küren. Foto: Benjamin Kaufmann

Schliersee/München · Kaum ist der Maibaum aufgestellt, schon steht Pfingsten vor der Tür, so kommt es mir jedenfalls vor. Geht es Ihnen auch so? Das Jahr rennt dahin und Orientierung bieten uns dabei Gott sei Dank wichtige Daten und Feiertage im Kalender.

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Die kirchlichen Feiertage, von denen es früher noch viel mehr gab als heute, waren schon immer wichtige Fixpunkte im Jahreslauf der ländlichen Bevölkerung. Verbunden waren diese Tage oft auch mit Regeln zur Aussaat, Ernte oder Wetterprognose. Pfingsten war neben Ostern eines der wichtigsten christlichen Feste. Der Ausdruck Pfingsten stammt vom griechischen Wort pentecosté, was »der Fünfzigste« bedeutet, wurde in der Gotik zu paintekuste und über pfingesten zu Pfingsten.

Wie aus dem Namen schon hervorgeht wird das Pfingstfest am fünfzigsten Tag nach Ostern gefeiert und ist das Fest des heiligen Geistes. Der Apostelgeschichte nach konnten die Jünger beim Pfingstfest aufgrund der Niederkunft des heiligen Geistes fremde Sprachen sprechen und verstehen. Groß gefeiert wird Pfingsten zum Beispiel in Bad Kötzting mit einem Pfingstritt. Am Pfingstmontag ziehen dort bis zu 900 Reiter von Bad Kötzting nach Steinbühl. Der Brauch geht darauf zurück, dass angeblich ein Pfarrer im 15. Jahrhundert den sieben Kilometer langen Weg nicht ohne Schutz zurücklegen wollte, worauf ihn die Kötztinger Burschen begleiteten. Warum genau der Weg als so gefährlich galt, zumal er ja wirklich nicht sehr lang ist, kann man heute nicht mehr genau ergründen. Eine Version spricht davon, dass es in dem Waldabschnitt sehr viele wilde Tiere gab. Wenn Sie sich auf den Weg zu uns ins Freilichtmuseum nach Schliersee machen, brauchen Sie sich um die Gefährdung durch wilde Tiere allerdings keine Sorgen machen.

Auch bei uns im altbayerischen Dorf wird natürlich Pfingsten gefeiert und ich lade Sie ein, sich in unserem Wirtshaus »Zum Wofen« mit allerlei traditionellen Schmankerln verwöhnen zu lassen. Zum Beispiel gleich am Pfingstsonntag mit unserem bayerischen Weißwurstfrühstück. Ein besonderes Schmankerl haben wir am Pfingstmontag für Sie. Nein, ich meine jetzt nichts zum Essen sondern eine ganz besondere Handwerkskunst. Denn bei uns im Freilichtmuseum findet am 5. Juni zum sechsten Mal unser Edelweißschnitzerwettbewerb statt. Zahlreiche Edelweißschnitzer aus dem deutschsprachigen Raum messen sich in ihrer Kunst und küren den Schnitzmeister. Schauen Sie doch einmal zu, wie aus einem unscheinbaren Holzrohling ein zartes Edelweiß wird! Das ist auch für mich immer wieder faszinierend. Aber nicht nur für Sie, auch für Ihre Kinder haben wir ein besonders Pfingsterlebnis. Sowohl am Sonntag als auch am Montag kommt Kasperls Spuikastl zu uns an den Schliersee. Eine Möglichkeit für Sie in der Zwischenzeit in aller Ruhe ein frisch gebrautes Museumsbier zu genießen.

Oder aber Sie schauen sich mit den Kleinen die Abenteuer von Kasperl und Seppl an. Denn sind wir doch ehrlich, für ein uriges Kasperltheater ist man nie zu alt. Denn der Kasperl spricht in einer Sprache, die alt und jung gleichermaßen verstehen, übrigens auch ganz ohne Pfingstwunder. Wenn Sie an Pfingsten allerdings schon unterwegs in den Urlaub sind, empfehle ich Ihnen gleich heute oder morgen noch zum Schliersee aufzubrechen. Denn bis Sonntag sind bei uns im altbayerischen Dorf noch die Wikinger zu Gast und Sie können Geschichte hautnah erleben! Im Heereslager präsentieren verschiedenste Handwerker ihre Fertigkeiten in originalgetreuen Gewändern. Hab ich Ihr Interesse geweckt? Dann besuchen Sie mich doch im Freilichtmuseum, ich freue mich auf Sie!

Artikel vom 29.05.2017
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