Ehre, wem Ehre gebührt

Brunnthal · Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik für Christian Schleich

Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (l.) ehrte mit Christian Schleich einen der bayerischen Leistungsträger in Sachen Schafzucht im Freistaat. Foto: Baumgart/Staatsministerium

Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (l.) ehrte mit Christian Schleich einen der bayerischen Leistungsträger in Sachen Schafzucht im Freistaat. Foto: Baumgart/Staatsministerium

Brunnthal · Christian Schleich aus Kirchstockach ist in der Gemeinde Brunnthal ein bestens Bekannter. Aktuell als Dritter Bürgermeister fungiert er seit 1972 im Gemeinderat.

Jetzt wurde dem 72jährigen in ganz anderer Funktion eine ganz besondere Ehre zuteil. Aus den Händen von Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner erhielt Schleich das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. »Mit viel Herzblut, Engagement und Beharrlichkeit haben Sie sich in den verschiedensten Funktionen jahrzehntelang erfolgreich für die Belange der bayerischen Schafhalter eingesetzt« lobte der Minister den Brunnthaler in seiner Laudatio. Als ausgewiesener Fachmann, Preisrichter und Funktionär in vielerlei Verbandsfunktionen hat Christian Schleich die Schafzucht im Freistaat entscheidend mitgefördert.

Umsichtig wirkte der jetzt Geehrte als langjähriger Vertreter des Schaflandes Bayern in der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände. In seiner Zeit als Vorsitzender der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht sei es Christian Schleich »zudem gelungen, die Zahl der Zuchtbetriebe und Schafrassen in Bayern stetig zu steigern«, lobte der Landwirtschaftminister weiter. Seit 1938 bewirtschaftet die Familie Schleich einen Merino-Landschaf-Zuchtbetrieb in Kirchstockach. »Wir sind mittlerweile in der vierten Generation hier tätig und bewirtschaften den ältesten Schafzuchtbetrieb Bayerns«, betont Schleich mit berechtigtem Stolz.

Über 300 Schafe und Böcke der deutschlandweit meist verbreiteten Merino-Landschafrasse werden in zwei Stallungen auf dem Hof betreut. Schleichs Betrieb, seit 2009 zusammen mit seiner Tochter Barbara geführt, beliefert längst nicht nur den deutschen Markt. Das zarte Fleisch und die hervorragende Wolle erfreuen sich internationaler Beliebtheit. Schleich liefert unter anderem in die Ukraine, nach Israel und bis nach Argentinien. Nach dem Geheimnis seines Erfolgs gefragt, betont er durchaus bescheiden: »Man braucht schon ein Auge für die Auswahl der richtigen Zuchttiere.«.

Jüngst habe erst wieder einer seiner Böcke einen landesweiten Wettbewerb als »Champion« abgeschlossen. Die Zucht sei ein Ganz-Jahresbetrieb von morgens früh bis abends fordern die Schafe ihre Bedürfnisse ein. Darüber hinaus ist Schleich auch noch als Juror und Preisrichter tätig. Bis nach Südafrika haben ihn seine Reisen dabei schon geführt. Besonders stolz ist er aber auf den Umstand, dass die fünfte Schleich-Generation in Sachen Schafzucht praktisch schon in den Startlöchern steht. Der erst im Januar zur Welt gekommene Enkel und Stammhalter Johannes Christian grüßt vorläufig noch liebevoll von der Familie versorgt aus dem Kinderwagen. Doch seine Zeit wird kommen. Dann kann der Opa vielleicht einmal kürzer treten.

Viel geleistet hat Christian Schleich ohnehin – nicht nur als Züchter. Bereits seit 1977 engagierte er sich ehrenamtlich in der Selbsthilfeorganisation der Wollerzeugergemeinschaft. Von 1985 bis 1995 war er Vorsitzender der Bayerischen Schafhaltervereinigung und wurde 1987 zum stellvertretenden Vorsitzenden des Landesverbandes bayerischer Schafhalter gewählt. Von 1999 bis 2010 war Schleich deren Landesvorsitzender. Von 1991 bis 2014 war er zudem erster Vorsitzender der Bayerischen Herdbuchgesellschaft für Schafzucht.

»Erst glaubte ich gar nicht daran, dass das mit dieser Auszeichnung wahr sein kann«, beschrieb Schleich seine erste Reaktion auf die Ankündigung der Ehrung. Er darf daran glauben und hat diese Auszeichnung hoch verdient erworben. RedB

Artikel vom 24.05.2017
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