Überall wird nachgelegt

Kreis Erding · Schulen im Kreis schaffen wichtige Ganztagsangebote

Neubau einer Mensa im Wallfahrtsort: In Maria Thalheim muss die Schule erweitert werden. Zum neuen Angebot gehört auch die Versorgung mit Mahlzeiten.	Foto: kw

Neubau einer Mensa im Wallfahrtsort: In Maria Thalheim muss die Schule erweitert werden. Zum neuen Angebot gehört auch die Versorgung mit Mahlzeiten. Foto: kw

Erding/Kreis Erding · Kreisauf, kreisab werden die Schulen nachgerüstet: Selbst in den kleinsten Gemeinden müssen plötzlich Ganztagsangebote her, werden Mensen angebaut.

Der Wandel in der Gesellschaft hat die Schulen voll erfasst. »Es ist eben nicht mehr überall so, dass die Großeltern da sind«, sagte Kirchbergs Bürgermeister Hans Grandinger zuletzt in der Bürgerversammlung. »Der Bedarf ist da, wir müssen uns was einfallen lassen.«

Gleichzeitig wird in dem vergleichsweise kleinen Wallfahrtsort Maria Thalheim (Gemeinde Fraunberg) die Mensa der Volksschule neu gebaut. Sie wird zum neuen Schuljahr ihren Betrieb aufnehmen.

Zur selben Zeit wird in Langenpreising eine Grundschule neu gebaut und eine Mensa von Anfang an mit eingeplant, sodass sie im Bedarfsfall problemlos angebaut werden kann.

Mittagsbetreuung und Hort, überall steigen die Zahlen, und die Gemeinden müssen reagieren. So war auch Langenpreising vor einigen Jahren von der Entwicklung überrollt worden und musste sich für den Hort mit Containern behelfen, die für vergleichsweise wenig Geld in Bockhorn zu bekommen waren. Die Gemeinde erlebt gerade die Dauerhaftigkeit von Provisorien: Die Container stehen noch immer. Dass selbst in Gemeinden mit gerade mal knapp über 1.000 Einwohnern wie eben mitten im idyllischen Erdinger Holzland die althergebrachten Familienideale nicht mehr gelten, die Gesellschaft mobiler geworden ist, hat etliche Verantwortliche ziemlich kalt erwischt. So sind die Zustände in der Grundschule Schröding, dem Hauptort der Gemeinde Kirchberg, nicht mehr tragbar: Alles ist improvisiert, die Kinder essen in der Aula. Das könne so nicht bleiben, verkündete jetzt Grandinger in der Bürgerversammlung, wissend, dass mit den jetzt fälligen Investitionen auch die Preise für diese Angebote steigen müssen.

In der Grundschule Inning am Holz, ebenfalls eine vergleichsweise kleine Dorfschule, ist die Gemeinde schon früher eingestiegen und hat die Unterbringung im Untergeschoss der Schule sowie das Mittagessen schon geregelt. Im Süden des Landkreises das selbe Bild: »Wir haben eine offene Ganztagsschule«, frohlockt die Ortererschule in Wörth auf ihrer Internetseite und hier ist man einen anderen Weg gegangen: Der Verein »Brücke Erding« betreibt dieses Angebot, das gleich zur Eröffnung mit zehn Kindern gut besucht war.

Ottenhofen glänzt mit einer überdurchschnittlichen Betreuungszeit bis 17 Uhr. In Inning etwa geht es nur bis 16 Uhr. Ottenhofen liegt aber auch an der Grenze zum Kreis Ebersberg und hat einen S-Bahn-Anschluss nach München, mit der dazugehörigen Auspendlerquote.

Dass es fast durchweg offene und nicht gebundene Ganztagsangebote sind, hat einen Grund, den der Langenprei­singer Schulleiter Martin Brandlmeier am Rand einer Versammlung des dortigen Schulfördervereins erläuterte: Wenn in einem gebundenen Ganztagsangebot das schulische Programm mit strukturiertem stundenplanmäßigen Unterricht fortgesetzt werde, müsse die Schule zuverlässig mindestens zweizügig geführt werden können, um beide Angebote – halbtags und ganztags – machen zu können. Dazu aber sind die meisten Dorfschulen zu klein. Also bleibt es bei der offenen Ganztagsschule mit Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und sinnvollen Freizeitangeboten. kw

Artikel vom 05.05.2017
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